Natrium silicatum: Zusammenbruch von Beziehungen

von Dietmar Payrhuber
 

B., eine 65 Jahre alte Frau, kam mit einem diagnostizierten Urothelkarzinom im Juni 2006 zur Beratung. Sie war ziemlich geschockt von der Diagnose und war in einem desolaten Zustand mit viel unterschwelliger Angst. Alle Experten empfahlen eine radikale Blasenresektion. Doch sie kämpfte tapfer ihre Ängste nieder und verlangte nach einem alternativen Behandlungsansatz.

 

Silicea
B. hat zwei Töchter und arbeitet in ihrer eigenen Metzgerei. Sie war seit 1998 verwitwet und hatte einen neuen Partner gehabt, der im Januar 2006 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben war und den sie bis zu seinem Tod gepflegt hatte. Nach seinem Tod brauchte sie Anti-Depressiva.
Etwa zu dieser Zeit wurden bei ihr Blut und Bakterien im Urin entdeckt; dann wurde die Diagnose Blasenkrebs gestellt (pTaG3, PUC hochgradig). Die Zytoskopie ergab etwa 10 erbsengroße Tumore. Die Patientin ist eine zarte, zerbrechliche und fröstelige Person. Sie ist recht nervös und ängstlich, leicht erregbar und trägt Einzelheiten sehr präzise vor. Bei der Anamnese erkennen  wir viele Wesenszüge, die uns auf Silicea bringen könnten.

Anamnese:

Rezidivierende Mandelentzündungen, Verstopfung, Stuhl gleitet zurück, Hämorrhoiden, Bluthochdruck-Krisen (RR 145/100), Tachykardie und Arrhythmie; Schmerzen in Nacken und Hinterkopf, die sich nach oben bis zum Auge erstrecken; Probleme mit dem Rücken und Nacken, Schmerzen in den Knöcheln und Fingergelenken; Zysten in beiden Brüsten; Uterusmyome mit anschließender Hysterektomie; Zahnwurzelabszess.

Bei der weiteren Untersuchung finden wir Symptome, die uns bei der Feineinstellung des Mittels behilflich sein können. Obwohl sie kühl ist, verträgt sie die Sonne nicht und ist empfindlich gegen feuchtes Wetter; beides kann auf Natrium silicatum hinweisen. Sie mag Gemüse, Käse, Fisch, Reis und Kartoffeln, aber kaum Fleisch oder Wurst. Die Traurigkeit in ihrem Leben - der emotionale Bruch der familiären Beziehungen - deutet auf ein Natrium-Salz hin.
 

Natrium ist das erste Element der dritten Serie des Periodensystems; nach Jan Scholten bezieht sich diese Serie auf familiäre Beziehungen und die dortigen Kämpfe. Natrium hat im  ersten Stadium Beziehungen, die impulsiv, einfach und natürlich sind, die jedoch die Tendenz haben zu zerbrechen. Sie hat zwei große Verluste in ihren Beziehungen erlitten: Ihr Mann starb plötzlich während einer Herzoperation und ihr nächsten Partner starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

   

Albit

Betrachtet man ihre Familiengeschichte, so erkennt man, dass „Familie" ihr sehr wichtig ist: ihr ganzes Leben konzentriert sich auf familiäre Beziehungen. Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr hatte sie eine schöne Kindheit, dann musste ihr Vater in den Krieg und wurde gefangen genommen. Später litt er an Gicht und Rheuma. Die Eltern zogen um und gründeten eine eigene Firma. Sie hatten finanziell zu kämpfen und lebten in einem feuchten und kalten Haus. Sie hatte eine behinderte Schwester (Down Syndrom), die an Lungenentzündung starb. Ihre Mutter litt an Beingeschwüren und Leberkrebs.

Sie heiratete, bekam zwei Töchter und hatte eine harmonische Beziehung zu ihrem Mann, obwohl sie ihre Mutter und ihren Schwiegervater, die im selben Haus wohnten, als dominant und schwierig erlebte. Übersetzt in homöopathische Begriffe haben wir eine Silicea-Frau vor uns (Stadium 10 der 3. Serie), deren Situation durch den Zusammenbruch ihrer Beziehungen ausgelöst wurde (Natrium, 1. Stadium 3. Serie.)

Verordnung:
Silicea LM 9 und LM 12, Natrium silicatum C 30 und C 200 in Abhängigkeit von der Wirkung der bisherigen Mittel anzuwenden; Natrium muriaticum C 200 in kurzen Abständen; Staphisagria C 30 in der Phase der Zytoskopien.

Im Mai 2006 wurde bei der Patientin eine transurethrale Resektion (TUR) der Tumoren durchgeführt. Drei Monate später waren die Tumoren wieder da und der Urologe empfahl eine zweite TUR-OP und verabreichte eine intravesikale BCG-Injektion(1).

 

Die Patientin lehnte eine radikale Resektion der Blase trotz dringender Empfehlungen der Urologen ab und beschloss, sich weiterhin homöopathisch behandeln zu lassen.

Im November 2006 zeigte die histologische Untersuchung eine erosive Zystitis(2), es deutete aber nichts mehr auf eine Malignität hin.

Die Patientin kam nicht mehr zu Follow-up-Terminen, als sich ihr Zustand stabilisiert hatte. Im April 2010 hatte ich telefonischen Kontakt mit ihr, und sie bestätigte, dass ihr Gesundheitszustand gut sei. Es geht ihr bestens und sie hat keine Beschwerden mehr.

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(1) Immunmodulatorische Therapie
(2) Die erosive Zystits bewirkt eine Abschilferung des Urothels und somit auch eine Eradikation der malignen Zellen.

Fotos: Wikipedia
Dune Blanche Algérie (nahe Ideles); Florence Devouard
Albit, ein Natrium-Mineral. Ort: Pfitschpass, Zamser Grund (Zams Tal), Zillertal, Tirol, Österreich; Didier Descouens

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Kategorie: Fälle
Stichwörter: Urothelkarzinom, emotionaler Bruch, Zerstörung von Beziehungen,
Mittel: Natrium muriaticum, Natrium silicatum, Staphisagria

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Natrium silicatum: Zusammenbruch von Beziehungen

von Dietmar Payrhuber
 

B., eine 65 Jahre alte Frau, kam mit einem diagnostizierten Urothelkarzinom im Juni 2006 zur Beratung. Sie war ziemlich geschockt von der Diagnose und war in einem desolaten Zustand mit viel unterschwelliger Angst. Alle Experten empfahlen eine radikale Blasenresektion. Doch sie kämpfte tapfer ihre Ängste nieder und verlangte nach einem alternativen Behandlungsansatz.

 

Silicea
B. hat zwei Töchter und arbeitet in ihrer eigenen Metzgerei. Sie war seit 1998 verwitwet und hatte einen neuen Partner gehabt, der im Januar 2006 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben war und den sie bis zu seinem Tod gepflegt hatte. Nach seinem Tod brauchte sie Anti-Depressiva.
Etwa zu dieser Zeit wurden bei ihr Blut und Bakterien im Urin entdeckt; dann wurde die Diagnose Blasenkrebs gestellt (pTaG3, PUC hochgradig). Die Zytoskopie ergab etwa 10 erbsengroße Tumore. Die Patientin ist eine zarte, zerbrechliche und fröstelige Person. Sie ist recht nervös und ängstlich, leicht erregbar und trägt Einzelheiten sehr präzise vor. Bei der Anamnese erkennen  wir viele Wesenszüge, die uns auf Silicea bringen könnten.

Anamnese:

Rezidivierende Mandelentzündungen, Verstopfung, Stuhl gleitet zurück, Hämorrhoiden, Bluthochdruck-Krisen (RR 145/100), Tachykardie und Arrhythmie; Schmerzen in Nacken und Hinterkopf, die sich nach oben bis zum Auge erstrecken; Probleme mit dem Rücken und Nacken, Schmerzen in den Knöcheln und Fingergelenken; Zysten in beiden Brüsten; Uterusmyome mit anschließender Hysterektomie; Zahnwurzelabszess.

Bei der weiteren Untersuchung finden wir Symptome, die uns bei der Feineinstellung des Mittels behilflich sein können. Obwohl sie kühl ist, verträgt sie die Sonne nicht und ist empfindlich gegen feuchtes Wetter; beides kann auf Natrium silicatum hinweisen. Sie mag Gemüse, Käse, Fisch, Reis und Kartoffeln, aber kaum Fleisch oder Wurst. Die Traurigkeit in ihrem Leben - der emotionale Bruch der familiären Beziehungen - deutet auf ein Natrium-Salz hin.
 

Natrium ist das erste Element der dritten Serie des Periodensystems; nach Jan Scholten bezieht sich diese Serie auf familiäre Beziehungen und die dortigen Kämpfe. Natrium hat im  ersten Stadium Beziehungen, die impulsiv, einfach und natürlich sind, die jedoch die Tendenz haben zu zerbrechen. Sie hat zwei große Verluste in ihren Beziehungen erlitten: Ihr Mann starb plötzlich während einer Herzoperation und ihr nächsten Partner starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

   

Albit

Betrachtet man ihre Familiengeschichte, so erkennt man, dass „Familie" ihr sehr wichtig ist: ihr ganzes Leben konzentriert sich auf familiäre Beziehungen. Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr hatte sie eine schöne Kindheit, dann musste ihr Vater in den Krieg und wurde gefangen genommen. Später litt er an Gicht und Rheuma. Die Eltern zogen um und gründeten eine eigene Firma. Sie hatten finanziell zu kämpfen und lebten in einem feuchten und kalten Haus. Sie hatte eine behinderte Schwester (Down Syndrom), die an Lungenentzündung starb. Ihre Mutter litt an Beingeschwüren und Leberkrebs.

Sie heiratete, bekam zwei Töchter und hatte eine harmonische Beziehung zu ihrem Mann, obwohl sie ihre Mutter und ihren Schwiegervater, die im selben Haus wohnten, als dominant und schwierig erlebte. Übersetzt in homöopathische Begriffe haben wir eine Silicea-Frau vor uns (Stadium 10 der 3. Serie), deren Situation durch den Zusammenbruch ihrer Beziehungen ausgelöst wurde (Natrium, 1. Stadium 3. Serie.)

Verordnung:
Silicea LM 9 und LM 12, Natrium silicatum C 30 und C 200 in Abhängigkeit von der Wirkung der bisherigen Mittel anzuwenden; Natrium muriaticum C 200 in kurzen Abständen; Staphisagria C 30 in der Phase der Zytoskopien.

Im Mai 2006 wurde bei der Patientin eine transurethrale Resektion (TUR) der Tumoren durchgeführt. Drei Monate später waren die Tumoren wieder da und der Urologe empfahl eine zweite TUR-OP und verabreichte eine intravesikale BCG-Injektion(1).

 

Die Patientin lehnte eine radikale Resektion der Blase trotz dringender Empfehlungen der Urologen ab und beschloss, sich weiterhin homöopathisch behandeln zu lassen.

Im November 2006 zeigte die histologische Untersuchung eine erosive Zystitis(2), es deutete aber nichts mehr auf eine Malignität hin.

Die Patientin kam nicht mehr zu Follow-up-Terminen, als sich ihr Zustand stabilisiert hatte. Im April 2010 hatte ich telefonischen Kontakt mit ihr, und sie bestätigte, dass ihr Gesundheitszustand gut sei. Es geht ihr bestens und sie hat keine Beschwerden mehr.

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(1) Immunmodulatorische Therapie
(2) Die erosive Zystits bewirkt eine Abschilferung des Urothels und somit auch eine Eradikation der malignen Zellen.

Fotos: Wikipedia
Dune Blanche Algérie (nahe Ideles); Florence Devouard
Albit, ein Natrium-Mineral. Ort: Pfitschpass, Zamser Grund (Zams Tal), Zillertal, Tirol, Österreich; Didier Descouens

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Kategorie: Fälle
Stichwörter: Urothelkarzinom, emotionaler Bruch, Zerstörung von Beziehungen,
Mittel: Natrium muriaticum, Natrium silicatum, Staphisagria

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