Auf der Flucht vor dem Schmerz: Sieben kurze Opium-Fälle

von Deborah Collins
 

Opiumhölle
Opium ist eines unserer bekanntesten Mittel bei Beschwerden durch Schock, wenn sich der Patient in einem mehr oder weniger benommenen Zustand befindet. Der körperliche und seelische Schmerz bewirkt, dass sich die Seele vom Körper löst, den Körper verlässt, um sich dem Trauma zu entziehen. Körperlicher Schmerz macht dumpf, wie man bei der Schmerztherapie mit Opiaten beobachten kann, und man kann damit auch emotionalen Schmerz vermeiden, wie das Beispiel der orientalischen Opiumhöhlen zeigt. Dadurch wird der Körper jedoch zur unbewohnten Hülle und ihm fehlt die vitale Kraft, die die geistigen und körperlichen Funktionen regelt.
 

Durch Opium verlangsamen sich die körperlichen Funktionen; Verstopfung und Schnarchen bei übermäßig tiefem Schlaf zählen zu den wichtigsten Zeichen für die Verordnung von Opium als Arzneimittel. Die Sensibilität der Sinne kann aber auch gesteigert sein, es werden kaum wahrnehmbare Signale aufgenommen, als ob er die Umgebung nach Gefahrenzeichen scannt. Für die Fallaufnahme ist es entscheidend, solche Zeichen zu bemerken und die Möglichkeit eines schweren Traumas in der Vergangenheit mit einzubeziehen, auch wenn sich der Patient dessen gar nicht bewusst ist. Wie wir in den folgenden Fällen sehen werden, kann die Gabe von Opium eine zugrunde liegende Situation mit all ihren Schmerzen an die Oberfläche bringen, damit sie geheilt werden kann. Es könnte sein, dass dann „Schmerzmittel" benötigt werden oder dass früher angezeigte Mittel plötzlich ihre Wirkung entfalten können, weil der Patient jetzt in der Lage ist, sie aufzunehmen.

 

Fall 1:
Eine 30-jährige Frau wurde von ihren Eltern zur Behandlung wegen Narkolepsie gebracht. Obwohl sie allein lebte, benötigte sie die ständige Betreuung und Unterstützung der Eltern, da sie jeden Moment in einen komatösen Zustand fallen konnte. Ihre Eltern fanden sie oft in kollabiertem Zustand wie ein Häufchen Elend in ihrer Wohnung liegen, während die Dusche noch lief oder das Gas aufgedreht war. Sie war nicht in der Lage, ein unabhängiges Leben zu führen, oder einer Arbeit nachzugehen. Ihr einziger Beitrag zum sozialen Leben war, Sonntags in der Kirche die Orgel zu spielen, wenn es ihr gut genug ging. Beim Erstgespräch sah sie aus, als ob sie unter Drogen stünde, mit schlaftrunkenen Augen und gerötetem, geschwollenen Gesicht. Sie sprach sehr langsam und das Reden machte ihr Mühe. Sie sagte, alles komme ihr vor wie in Zeitlupe, wie in einem Traum. Nach Aussage ihrer Eltern waren alle ihre Funktionen verlangsamt; sie litt unter schwerer Verstopfung und nahm Abführmittel.

 
Ihr Problem hatte zwölf Jahre zuvor begonnen. Sie hatte ihr Bein in einem Stacheldraht verfangen und die Wunde hatte sich infiziert. Es waren zwei kleine Operationen unter geringem Einsatz von Anästhetika nötig, um die Infektion auszuräumen, nachdem Antibiotika keine ausreichende Wirkung gezeigt hatten. Von da an war es mit ihr allmählich bergab gegangen bis zu dem Punkt, wo sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Ich gab ihr wiederholt Opium, zunächst die C 200 einmal monatlich, später einmal im Monat 1M. Langsam, aber sicher kehrte sie ins Leben und zu normalen Funktionen zurück. Sieben Monate später war sie hell und lebendig, unterhielt sich fröhlich und begann gegen die „Einmischung“ ihrer Eltern in ihr Leben zu rebellieren. Sie war nun in der Lage, allein zurechtzukommen, und jetzt stellte ich ihr die Frage, die mich schon lange beschäftigt hatte: „Haben Sie jemals einen schweren Schock erlitten?“
 
Mir schien, dass die beiden kleinen Operationen nicht allein für zwölf Jahre Narkolepsie verantwortlich sein könnten. „Ja. Ich habe nie darüber gesprochen, aber vor Jahren habe ich etwas wirklich Dummes getan. Es war ein Spiel, das wir mit ein paar Mädchen aus der  Nachbarschaft spielten. Wir ärgerten immer meinen Nachbarn, indem wir seine Tochter hänselten. Er war geistig etwas minderbemittelt und es machte uns Spaß, wenn er wütend wurde und auf uns schimpfte; wir lachten und liefen weg. Eines Tages lief er uns jedoch durch die Felder hinterher. Meine Freundin verfing sich in einem Stacheldraht und hatte Angst, dass er sie fangen könnte, darum zeigte sie auf mich als die Schuldige. Er erwischte mich und fing an, so heftig auf  mich einzuschlagen und zu treten, dass ich dachte, ich müsste sterben; nicht mal eine ausgewachsene Kuh würde man so hart schlagen. Er schnappte vollkommen über. Ich schämte mich so, dass ich es meinen Eltern nie erzählt habe, denn ich wusste, dass ich selbst ihn so aufgebracht hatte.”Offenbar hatten die Operationen nur ein zugrunde liegendes Trauma ausgelöst, eine Situation, wo sie glaubte, dass sie sterben müsse.
 
Fall 2:
Eine 37-jährige Frau hatte nach einem Unfall, den sie als Kind erlitten hatte, viele Probleme: mit sieben Jahren war sie von einem Lastwagen überfahren worden, der ihr Becken zertrümmert hatte. Sie musste monatelang fern von ihrem Zuhause im Krankenhaus in einem Gipsbett liegen. Nach ihrer Rückkehr hatte sie ständig Unfälle und brach sich einen Knochen nach dem anderen. Die Leute sagten, sie sei „nicht ganz bei Sinnen“, obwohl sie sehr intelligent war. Später litt sie unter Depressionen, weshalb sie sich einer Psychotherapie unterzog. Ihre Blase war stark vergrößert; dies führte zu Rückstau von Urin in der Blase, was zu chronischer Blasenentzündung und einem Nierenleiden führte.
 
Dreißig Jahre nach dem Unfall kehrte sie zu dem Unfallort zurück, weil sie das Gefühl hatte, sie müsse „ihre Seele von dort zurück rufen“, wie sie sich ausdrückte. Sie fand genau die Stelle, wo sie überfahren worden war und erinnerte sich an das lange zurück liegende Ereignis. „Ich stand hinter dem Lastwagen und schaute einer Katze nach. Ich hörte den LKW hinter mir nicht, er traf mich am Kopf, dann rollte er über mich und ich war unter ihm, blickte zu der schmutzigen Unterseite auf und fragte mich, ob er mich noch mal überrollen würde. Leute kamen und zogen mich heraus. Alle standen herum und redeten in Panik miteinander, aber niemand sprach mit mir. Niemand sagte zu mir: Alles ist gut und du bist gesund und wirst am Leben bleiben."
 
Die Einnahme von Opium war eines der vielen Dinge, die sie tat, um sich von dem Trauma, das viele Schichten hatte, zu heilen. Wir sehen hier, wie wichtig es ist, mit jemandem, der unter Schock steht zu sprechen und ihn sofort ins Leben zurück zu rufen. Selbst viele Jahre später  kann Opium den Erfolg verschiedener anderer Behandlungen steigern, indem es dem Patienten ermöglicht, im Therapieprozess stärker präsent zu sein.
 
  Fall 3:
Ein kleiner Junge wurde zur Behandlung einer schweren, seit mehreren Monaten anhaltenden Verstopfung in die Praxis gebracht. Selbst mit Hilfe von Abführmitteln regte sich sein Darm kaum und seine wenigen Stühle waren steinhart. Seine Mutter war sich im Klaren über die Ursache der Beschwerden: „Es fing an, nachdem er einen Unfall hatte. Unser Hund hatte sich im Stacheldraht verfangen. Er versuchte, ihn zu befreien, aber der Hund, der vor Schmerz und Angst fast wahnsinnig war, biss ihn ziemlich schlimm. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und bis wir dort ankamen, haben wir nicht einmal bemerkt, dass er noch viel mehr Bisse hatte, als wir gesehen hatten; er schien den Schmerz nicht zu fühlen.

Er hatte nicht einmal bemerkt, dass ein großes Stück aus seinem Bein heraus gerissen war, außerdem hatte er schwere Bisse an den Händen. Die Ärzte sagen, das hätte nichts mit seiner Verstopfung zu tun, aber ich weiß, dass das der Grund ist."

Wiederholte Gaben von Opium 1M behoben seine Verstopfung und trugen offenbar auch dazu bei, eine „Wolke", die seit dem Unfall über ihm gehangen hatte, zu heben. „Er war nicht ganz anwesend, wurde schlecht in der Schule, kam nicht mehr mit seinen Freunden zurecht und wollte allein sein. Jetzt haben wir unseren Jungen wieder!”

 
Fall 4:
Eine Frau in den Sechzigern kam wegen Beschwerden durch Überempfindlichkeit, besonders gegen Geräusche. „Ich höre alles, sogar Dinge, die andere Menschen nicht hören können. Ich höre sogar das Geräusch von Strom, den Klang des elektrischen Netzes. Es ist kein Tinnitus, ich weiß was das ist; diese Geräusche kommen von außen an mich heran, ich kann sie nicht ausblenden.“ Da sie selbst Therapeutin war, führte sie mich dahin, wo sie hin wollte: „Machen Sie sich nicht die Mühe, mich über meine vor kurzem erfolgte Scheidung oder den Tod meiner Eltern zu befragen, es hat nichts damit zu tun. Fragen Sie mich über meine zahnärztliche Anamnese.“
 

Es stellte sich heraus, dass sie als Kind mit ihrem Bruder zum Zahnarzt geschickt worden war, was extrem traumatisch für sie gewesen war. Ein Zahn war gezogen worden und sie blutete stark und hatte das Gefühl, dass sie in ihrem eigenen Blut ertrinken würde, aber der Zahnarzt nahm ihre Angst überhaupt nicht wahr. "Später erzählte er meiner Mutter, er würde mich nie wieder behandeln, weil ich so ein Theater gemacht hätte; ich war vollkommen hysterisch vor Angst. Ich musste mit meinem Bruder mit dem Bus nach Hause fahren und blutete immer noch. Es sieht so aus, als ob durch den Schock von damals mein Gaumen aufhörte richtig zu wachsen; er blieb lange Zeit gleich groß, was noch mehr zahnärztliche Behandlungen erforderlich machte, da die Zähne nicht genug Platz hatten. Es war ein Riesen-Drama!"

Hier sehen wir die entgegengesetzte Reaktion auf den bekannten Reaktionsmangel von Opium. Die Opium-Prüfungen zeigen beide Seiten der Medaille; es gibt auch Hinweise auf das extrem scharfe Hören: „Hört die Fliegen an der Wand krabbeln. Hört den Klang ferner Kirchenglocken".
Opium 1M in wiederholten Gaben bewirkte ein Nachlassen ihrer extremen Geräuschempfindlichkeit. Später half Silicea, das konstitutionell besser zu ihr zu passen schien, ihr aber in der Vergangenheit nicht geholfen hatte, einige noch bestehende Probleme zu lösen.

 
  Fall 5:
Eine Frau brachte in ihr 11 Monate altes Baby, angeblich zu einer Behandlung ihrer Tonsillen, weil sie glaubte, diese müssten die Ursache des lauten Schnarchens ihrer Tochter sein. „Sie schnarcht so laut, dass sie uns wach hält, auch wenn sie im Kinderzimmer auf der anderen Seite des Flures schläft". Was das Schlafen betraf, so bemerkte ich, dass das Kind extrem ruhig war. Sie hatte die Augen trotz unseres lebhaften Gesprächs überhaupt nicht geöffnet, seit sie im Sprechzimmer war. „Sie ist so ruhig, so ein braves Baby. Sie schläft 25 Stunden am Tag! “ Das schien mir zu weit zu gehen für ein braves Baby, also fragte ich, ob das Kind jemals einen Schock oder Trauma in seinem jungen Leben erlebt hätte.
 
„Na ja - ihre Geburt war extrem traumatisch, sowohl für mich als auch für sie. Es war eine Hausgeburt - ich bin Hebamme und wollte es so - aber alles kam so plötzlich und ich blutete stark, bevor der Arzt kam, ich bin fast gestorben durch den Blutverlust. Er packte das Baby, das gesund war, und legte es in ein Kinderbett, in dem eine heiße Wärmflasche lag. Er sah sie nicht wieder an, bis ich genäht war und am Tropf hing. Als er schließlich nach ihr schaute, war er entsetzt, sie lag nackt neben einer Metall Wärmflasche, denn in der Panik hatte niemand daran gedacht, sie aus dem Kinderbett zu entfernen. Sie hatte Verbrennungen dritten Grades auf der einen Seite, aber sie gab keinen Laut von sich. Sie hat seither so viele Operationen gehabt, plastische Chirurgie, um die Schäden zu beheben, aber es infiziert sich immer wieder und die Transplantate halten nicht, so muss sie immer wieder hin zu weiteren Operationen. Es ist ein Teufelskreis.”
 
Ich gab ihr auf der Stelle eine Dosis Opium C 200 und warnte die Mutter, dass ihre Tochter vielleicht „aufwachen“ und Schmerzen haben würde. In diesem Fall sollte sie Carbo animalis 200C wegen der Verbrennungen geben. Am nächsten Morgen rief mich die Mutter an und sagte: „Ich bin froh, dass Sie mich gewarnt haben. Ich habe meine Tochter noch nie schreien gehört, geschweige denn kreischen, und jetzt brüllt sie das ganze Haus zusammen!“ Carbo animalis, aus verbrannter Tierhaut hergestellt, half ihre Schmerzen zu lindern und heilte ihre Haut, bis sich ordentliche Narben bildeten und keine weiteren Operationen mehr nötig waren. Das Schnarchen hörte schon in der ersten Nacht auf. Das kleine Mädchen wurde einige Jahre später mit Ferrum phosphoricum wegen Husten behandelt. Sie hat die gleiche Haarfarbe (sandfarben), Figur (quadratisch) und das lebhafte Temperament wie ihre Mutter, die gut auf Kalium sulfuricum gegen chronische Müdigkeit und Lebensmittelallergien reagiert hat. Vielleicht hätte eine homöopathische Behandlung der Mutter vor der Schwangerschaft die beinahe tödlichen Blutungen und die katastrophale Geburt verhindert.
 
Fall 6:
Ein junges Mädchen wurde zur Behandlung eines sehr unschönen Muttermals am Bein gebracht. Sie hatte eine große Stelle mit leuchtend roter Haut, die aussah, als ob sie verbrannt sei, mit sichtbaren Venen, die aus der Haut hervor treten. Sie konnte keine engen Jeans tragen, weil ihre Haut durch den Druck des Gewebes aufplatzte und blutete. Es erinnerte mich an das Aussehen der verbrannten Haut der vorigen Patientin. Doch dieses Muttermal war bereits bei der Geburt da gewesen und es hatte kein Trauma während der Schwangerschaft gegeben. Nach einem Traum, in dem sie in einem brennenden Haus verbrannte, beschloss ich, sie so zu behandeln, als ob sie eine Verbrennung hätte. Ich begann mit Opium C 200 und gab anschließend Carbo animalis C 200 wiederholt über mehrere Monate. Langsam, aber sicher heilte das Mal und die Haut wurde klar.
 

Autounfall

Fall 7:
Eine Frau in den Vierzigern kam zur Behandlung von chronischen Scheidenentzündungen. Sie wurde früher von einem anderen Homöopathen mit Sepia behandel, das zu ihrer Art und ihren Beschwerden passend schien, aber es hatte nicht geholfen. „Ich zögere etwas, es mit der Homöopathie überhaupt zu versuchen, weil ich so empfindlich bin. Ich nehme alles auf und habe sogar die Lebensberatung zu meinen Beruf gemacht, weil ich spüre, was mit den Leuten los ist. Homöopathie bringt mich aus dem Gleichgewicht, wenn sie nicht optimal passt, darum nehme ich die Mittel lieber nicht". Das war ein Problem, das einen anderen Ansatz erforderlich machte.
"Meine Probleme begannen vor 15 Jahren, davor war ich gesund. Ich hatte einen schweren Autounfall und lag acht Monate im Koma. Während dieser Zeit begann die Candidamykose und seitdem bin ich sie nicht mehr losgeworden, was ich auch mache". Wir gingen zurück in die Zeit des Unfalls und ihr anschließendes Koma und sie bekam Opium C 200. Da sie so empfindlich war, bat ich sie, einfach das Opiumfläschchen in der Hand zu halten.
 
Sie reagierte prompt: „Uff, hier bin ich!“ Sie machte eine Bewegung mit den Händen, als ob sie etwas aus der Luft nach unten ziehen würde, in sich hinein. Die Veränderung in ihren Augen war verblüffend: Plötzlich war da eine Klarheit, wo vorher Unbestimmtheit gewesen war, und das Weiße, dass man unter ihrer Iris gesehen hatte, war weg. Sie begann jedoch über Schmerzen klagen, als ob sie geschlagen worden sei. Das Opium wurde beiseite gelegt und ein Fläschchen Arnica 200 C wurde ihr in die Hand gegeben, während sie stöhnte und jammerte.
 
Hypericum folgte wegen der stechenden Schmerzen, die sie dann beschrieb, und dann Staphisagria, weil sie das Gefühl hatte, dass man sie im Krankenhaus misshandelt habe. „Ich wurde wie ein Gegenstand behandelt, weil ich nicht bei Bewusstsein war. Sie schoben mir einen Katheter rein, ohne jede Rücksicht auf meine Würde, und ich beobachtete das alles von oben aus!“ Das letzte Mittel war wieder Sepia, obwohl es in der Vergangenheit nichts bewirkt hatte. Sie hielt es eine Weile in der Hand, dann ging sie auf die Toilette und schied einen großen Schleimklumpen aus der Vagina aus.
 
Später erhielt sie Aurum muriaticum wegen schwerer Probleme mit ihrer Mutter, das sie in der gleichen Weise „einnahm", indem sie es in der Hand hielt und der Energie gestattete, ihr Werk zu vollbringen. Es war die schnellste Reaktion auf eine homöopathische Behandlung, die ich jemals erlebt habe, und obwohl sie nicht den traditionellen Regeln folgte, öffnete sie mir Türen für die Behandlung überempfindlicher Patienten. Es hat mir die Notwendigkeit gezeigt, wirklich homöopathisch zu arbeiten, in der Art, wie es zu den Patienten am besten passt, und deren eigenes Tempo und ihre persönliche Art mit den Mitteln in Kontakt zu treten zu berücksichtigen.
 

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Fotos von Wikimedia
1.Opium Raucher im East End von London, 1874. Aus: Illustrated London News,
2. Autounfall; gemeinfrei; Thue
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Kategorie: Fälle
Stichwörter: Schock, Schmerz, Trauma, Verstopfung, Schnarchen, Depressionen, Verbrennungen, Narkolepsie, Überempfindlichkeit gegen Geräusche
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Mittel: Aurum muriaticum, Carbo animalis, Hypericum perforatum, Opium, Sepia officinalis, Staphisagria
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Auf der Flucht vor dem Schmerz: Sieben kurze Opium-Fälle

von Deborah Collins
 

Opiumhölle
Opium ist eines unserer bekanntesten Mittel bei Beschwerden durch Schock, wenn sich der Patient in einem mehr oder weniger benommenen Zustand befindet. Der körperliche und seelische Schmerz bewirkt, dass sich die Seele vom Körper löst, den Körper verlässt, um sich dem Trauma zu entziehen. Körperlicher Schmerz macht dumpf, wie man bei der Schmerztherapie mit Opiaten beobachten kann, und man kann damit auch emotionalen Schmerz vermeiden, wie das Beispiel der orientalischen Opiumhöhlen zeigt. Dadurch wird der Körper jedoch zur unbewohnten Hülle und ihm fehlt die vitale Kraft, die die geistigen und körperlichen Funktionen regelt.
 

Durch Opium verlangsamen sich die körperlichen Funktionen; Verstopfung und Schnarchen bei übermäßig tiefem Schlaf zählen zu den wichtigsten Zeichen für die Verordnung von Opium als Arzneimittel. Die Sensibilität der Sinne kann aber auch gesteigert sein, es werden kaum wahrnehmbare Signale aufgenommen, als ob er die Umgebung nach Gefahrenzeichen scannt. Für die Fallaufnahme ist es entscheidend, solche Zeichen zu bemerken und die Möglichkeit eines schweren Traumas in der Vergangenheit mit einzubeziehen, auch wenn sich der Patient dessen gar nicht bewusst ist. Wie wir in den folgenden Fällen sehen werden, kann die Gabe von Opium eine zugrunde liegende Situation mit all ihren Schmerzen an die Oberfläche bringen, damit sie geheilt werden kann. Es könnte sein, dass dann „Schmerzmittel" benötigt werden oder dass früher angezeigte Mittel plötzlich ihre Wirkung entfalten können, weil der Patient jetzt in der Lage ist, sie aufzunehmen.

 

Fall 1:
Eine 30-jährige Frau wurde von ihren Eltern zur Behandlung wegen Narkolepsie gebracht. Obwohl sie allein lebte, benötigte sie die ständige Betreuung und Unterstützung der Eltern, da sie jeden Moment in einen komatösen Zustand fallen konnte. Ihre Eltern fanden sie oft in kollabiertem Zustand wie ein Häufchen Elend in ihrer Wohnung liegen, während die Dusche noch lief oder das Gas aufgedreht war. Sie war nicht in der Lage, ein unabhängiges Leben zu führen, oder einer Arbeit nachzugehen. Ihr einziger Beitrag zum sozialen Leben war, Sonntags in der Kirche die Orgel zu spielen, wenn es ihr gut genug ging. Beim Erstgespräch sah sie aus, als ob sie unter Drogen stünde, mit schlaftrunkenen Augen und gerötetem, geschwollenen Gesicht. Sie sprach sehr langsam und das Reden machte ihr Mühe. Sie sagte, alles komme ihr vor wie in Zeitlupe, wie in einem Traum. Nach Aussage ihrer Eltern waren alle ihre Funktionen verlangsamt; sie litt unter schwerer Verstopfung und nahm Abführmittel.

 
Ihr Problem hatte zwölf Jahre zuvor begonnen. Sie hatte ihr Bein in einem Stacheldraht verfangen und die Wunde hatte sich infiziert. Es waren zwei kleine Operationen unter geringem Einsatz von Anästhetika nötig, um die Infektion auszuräumen, nachdem Antibiotika keine ausreichende Wirkung gezeigt hatten. Von da an war es mit ihr allmählich bergab gegangen bis zu dem Punkt, wo sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Ich gab ihr wiederholt Opium, zunächst die C 200 einmal monatlich, später einmal im Monat 1M. Langsam, aber sicher kehrte sie ins Leben und zu normalen Funktionen zurück. Sieben Monate später war sie hell und lebendig, unterhielt sich fröhlich und begann gegen die „Einmischung“ ihrer Eltern in ihr Leben zu rebellieren. Sie war nun in der Lage, allein zurechtzukommen, und jetzt stellte ich ihr die Frage, die mich schon lange beschäftigt hatte: „Haben Sie jemals einen schweren Schock erlitten?“
 
Mir schien, dass die beiden kleinen Operationen nicht allein für zwölf Jahre Narkolepsie verantwortlich sein könnten. „Ja. Ich habe nie darüber gesprochen, aber vor Jahren habe ich etwas wirklich Dummes getan. Es war ein Spiel, das wir mit ein paar Mädchen aus der  Nachbarschaft spielten. Wir ärgerten immer meinen Nachbarn, indem wir seine Tochter hänselten. Er war geistig etwas minderbemittelt und es machte uns Spaß, wenn er wütend wurde und auf uns schimpfte; wir lachten und liefen weg. Eines Tages lief er uns jedoch durch die Felder hinterher. Meine Freundin verfing sich in einem Stacheldraht und hatte Angst, dass er sie fangen könnte, darum zeigte sie auf mich als die Schuldige. Er erwischte mich und fing an, so heftig auf  mich einzuschlagen und zu treten, dass ich dachte, ich müsste sterben; nicht mal eine ausgewachsene Kuh würde man so hart schlagen. Er schnappte vollkommen über. Ich schämte mich so, dass ich es meinen Eltern nie erzählt habe, denn ich wusste, dass ich selbst ihn so aufgebracht hatte.”Offenbar hatten die Operationen nur ein zugrunde liegendes Trauma ausgelöst, eine Situation, wo sie glaubte, dass sie sterben müsse.
 
Fall 2:
Eine 37-jährige Frau hatte nach einem Unfall, den sie als Kind erlitten hatte, viele Probleme: mit sieben Jahren war sie von einem Lastwagen überfahren worden, der ihr Becken zertrümmert hatte. Sie musste monatelang fern von ihrem Zuhause im Krankenhaus in einem Gipsbett liegen. Nach ihrer Rückkehr hatte sie ständig Unfälle und brach sich einen Knochen nach dem anderen. Die Leute sagten, sie sei „nicht ganz bei Sinnen“, obwohl sie sehr intelligent war. Später litt sie unter Depressionen, weshalb sie sich einer Psychotherapie unterzog. Ihre Blase war stark vergrößert; dies führte zu Rückstau von Urin in der Blase, was zu chronischer Blasenentzündung und einem Nierenleiden führte.
 
Dreißig Jahre nach dem Unfall kehrte sie zu dem Unfallort zurück, weil sie das Gefühl hatte, sie müsse „ihre Seele von dort zurück rufen“, wie sie sich ausdrückte. Sie fand genau die Stelle, wo sie überfahren worden war und erinnerte sich an das lange zurück liegende Ereignis. „Ich stand hinter dem Lastwagen und schaute einer Katze nach. Ich hörte den LKW hinter mir nicht, er traf mich am Kopf, dann rollte er über mich und ich war unter ihm, blickte zu der schmutzigen Unterseite auf und fragte mich, ob er mich noch mal überrollen würde. Leute kamen und zogen mich heraus. Alle standen herum und redeten in Panik miteinander, aber niemand sprach mit mir. Niemand sagte zu mir: Alles ist gut und du bist gesund und wirst am Leben bleiben."
 
Die Einnahme von Opium war eines der vielen Dinge, die sie tat, um sich von dem Trauma, das viele Schichten hatte, zu heilen. Wir sehen hier, wie wichtig es ist, mit jemandem, der unter Schock steht zu sprechen und ihn sofort ins Leben zurück zu rufen. Selbst viele Jahre später  kann Opium den Erfolg verschiedener anderer Behandlungen steigern, indem es dem Patienten ermöglicht, im Therapieprozess stärker präsent zu sein.
 
  Fall 3:
Ein kleiner Junge wurde zur Behandlung einer schweren, seit mehreren Monaten anhaltenden Verstopfung in die Praxis gebracht. Selbst mit Hilfe von Abführmitteln regte sich sein Darm kaum und seine wenigen Stühle waren steinhart. Seine Mutter war sich im Klaren über die Ursache der Beschwerden: „Es fing an, nachdem er einen Unfall hatte. Unser Hund hatte sich im Stacheldraht verfangen. Er versuchte, ihn zu befreien, aber der Hund, der vor Schmerz und Angst fast wahnsinnig war, biss ihn ziemlich schlimm. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und bis wir dort ankamen, haben wir nicht einmal bemerkt, dass er noch viel mehr Bisse hatte, als wir gesehen hatten; er schien den Schmerz nicht zu fühlen.

Er hatte nicht einmal bemerkt, dass ein großes Stück aus seinem Bein heraus gerissen war, außerdem hatte er schwere Bisse an den Händen. Die Ärzte sagen, das hätte nichts mit seiner Verstopfung zu tun, aber ich weiß, dass das der Grund ist."

Wiederholte Gaben von Opium 1M behoben seine Verstopfung und trugen offenbar auch dazu bei, eine „Wolke", die seit dem Unfall über ihm gehangen hatte, zu heben. „Er war nicht ganz anwesend, wurde schlecht in der Schule, kam nicht mehr mit seinen Freunden zurecht und wollte allein sein. Jetzt haben wir unseren Jungen wieder!”

 
Fall 4:
Eine Frau in den Sechzigern kam wegen Beschwerden durch Überempfindlichkeit, besonders gegen Geräusche. „Ich höre alles, sogar Dinge, die andere Menschen nicht hören können. Ich höre sogar das Geräusch von Strom, den Klang des elektrischen Netzes. Es ist kein Tinnitus, ich weiß was das ist; diese Geräusche kommen von außen an mich heran, ich kann sie nicht ausblenden.“ Da sie selbst Therapeutin war, führte sie mich dahin, wo sie hin wollte: „Machen Sie sich nicht die Mühe, mich über meine vor kurzem erfolgte Scheidung oder den Tod meiner Eltern zu befragen, es hat nichts damit zu tun. Fragen Sie mich über meine zahnärztliche Anamnese.“
 

Es stellte sich heraus, dass sie als Kind mit ihrem Bruder zum Zahnarzt geschickt worden war, was extrem traumatisch für sie gewesen war. Ein Zahn war gezogen worden und sie blutete stark und hatte das Gefühl, dass sie in ihrem eigenen Blut ertrinken würde, aber der Zahnarzt nahm ihre Angst überhaupt nicht wahr. "Später erzählte er meiner Mutter, er würde mich nie wieder behandeln, weil ich so ein Theater gemacht hätte; ich war vollkommen hysterisch vor Angst. Ich musste mit meinem Bruder mit dem Bus nach Hause fahren und blutete immer noch. Es sieht so aus, als ob durch den Schock von damals mein Gaumen aufhörte richtig zu wachsen; er blieb lange Zeit gleich groß, was noch mehr zahnärztliche Behandlungen erforderlich machte, da die Zähne nicht genug Platz hatten. Es war ein Riesen-Drama!"

Hier sehen wir die entgegengesetzte Reaktion auf den bekannten Reaktionsmangel von Opium. Die Opium-Prüfungen zeigen beide Seiten der Medaille; es gibt auch Hinweise auf das extrem scharfe Hören: „Hört die Fliegen an der Wand krabbeln. Hört den Klang ferner Kirchenglocken".
Opium 1M in wiederholten Gaben bewirkte ein Nachlassen ihrer extremen Geräuschempfindlichkeit. Später half Silicea, das konstitutionell besser zu ihr zu passen schien, ihr aber in der Vergangenheit nicht geholfen hatte, einige noch bestehende Probleme zu lösen.

 
  Fall 5:
Eine Frau brachte in ihr 11 Monate altes Baby, angeblich zu einer Behandlung ihrer Tonsillen, weil sie glaubte, diese müssten die Ursache des lauten Schnarchens ihrer Tochter sein. „Sie schnarcht so laut, dass sie uns wach hält, auch wenn sie im Kinderzimmer auf der anderen Seite des Flures schläft". Was das Schlafen betraf, so bemerkte ich, dass das Kind extrem ruhig war. Sie hatte die Augen trotz unseres lebhaften Gesprächs überhaupt nicht geöffnet, seit sie im Sprechzimmer war. „Sie ist so ruhig, so ein braves Baby. Sie schläft 25 Stunden am Tag! “ Das schien mir zu weit zu gehen für ein braves Baby, also fragte ich, ob das Kind jemals einen Schock oder Trauma in seinem jungen Leben erlebt hätte.
 
„Na ja - ihre Geburt war extrem traumatisch, sowohl für mich als auch für sie. Es war eine Hausgeburt - ich bin Hebamme und wollte es so - aber alles kam so plötzlich und ich blutete stark, bevor der Arzt kam, ich bin fast gestorben durch den Blutverlust. Er packte das Baby, das gesund war, und legte es in ein Kinderbett, in dem eine heiße Wärmflasche lag. Er sah sie nicht wieder an, bis ich genäht war und am Tropf hing. Als er schließlich nach ihr schaute, war er entsetzt, sie lag nackt neben einer Metall Wärmflasche, denn in der Panik hatte niemand daran gedacht, sie aus dem Kinderbett zu entfernen. Sie hatte Verbrennungen dritten Grades auf der einen Seite, aber sie gab keinen Laut von sich. Sie hat seither so viele Operationen gehabt, plastische Chirurgie, um die Schäden zu beheben, aber es infiziert sich immer wieder und die Transplantate halten nicht, so muss sie immer wieder hin zu weiteren Operationen. Es ist ein Teufelskreis.”
 
Ich gab ihr auf der Stelle eine Dosis Opium C 200 und warnte die Mutter, dass ihre Tochter vielleicht „aufwachen“ und Schmerzen haben würde. In diesem Fall sollte sie Carbo animalis 200C wegen der Verbrennungen geben. Am nächsten Morgen rief mich die Mutter an und sagte: „Ich bin froh, dass Sie mich gewarnt haben. Ich habe meine Tochter noch nie schreien gehört, geschweige denn kreischen, und jetzt brüllt sie das ganze Haus zusammen!“ Carbo animalis, aus verbrannter Tierhaut hergestellt, half ihre Schmerzen zu lindern und heilte ihre Haut, bis sich ordentliche Narben bildeten und keine weiteren Operationen mehr nötig waren. Das Schnarchen hörte schon in der ersten Nacht auf. Das kleine Mädchen wurde einige Jahre später mit Ferrum phosphoricum wegen Husten behandelt. Sie hat die gleiche Haarfarbe (sandfarben), Figur (quadratisch) und das lebhafte Temperament wie ihre Mutter, die gut auf Kalium sulfuricum gegen chronische Müdigkeit und Lebensmittelallergien reagiert hat. Vielleicht hätte eine homöopathische Behandlung der Mutter vor der Schwangerschaft die beinahe tödlichen Blutungen und die katastrophale Geburt verhindert.
 
Fall 6:
Ein junges Mädchen wurde zur Behandlung eines sehr unschönen Muttermals am Bein gebracht. Sie hatte eine große Stelle mit leuchtend roter Haut, die aussah, als ob sie verbrannt sei, mit sichtbaren Venen, die aus der Haut hervor treten. Sie konnte keine engen Jeans tragen, weil ihre Haut durch den Druck des Gewebes aufplatzte und blutete. Es erinnerte mich an das Aussehen der verbrannten Haut der vorigen Patientin. Doch dieses Muttermal war bereits bei der Geburt da gewesen und es hatte kein Trauma während der Schwangerschaft gegeben. Nach einem Traum, in dem sie in einem brennenden Haus verbrannte, beschloss ich, sie so zu behandeln, als ob sie eine Verbrennung hätte. Ich begann mit Opium C 200 und gab anschließend Carbo animalis C 200 wiederholt über mehrere Monate. Langsam, aber sicher heilte das Mal und die Haut wurde klar.
 

Autounfall

Fall 7:
Eine Frau in den Vierzigern kam zur Behandlung von chronischen Scheidenentzündungen. Sie wurde früher von einem anderen Homöopathen mit Sepia behandel, das zu ihrer Art und ihren Beschwerden passend schien, aber es hatte nicht geholfen. „Ich zögere etwas, es mit der Homöopathie überhaupt zu versuchen, weil ich so empfindlich bin. Ich nehme alles auf und habe sogar die Lebensberatung zu meinen Beruf gemacht, weil ich spüre, was mit den Leuten los ist. Homöopathie bringt mich aus dem Gleichgewicht, wenn sie nicht optimal passt, darum nehme ich die Mittel lieber nicht". Das war ein Problem, das einen anderen Ansatz erforderlich machte.
"Meine Probleme begannen vor 15 Jahren, davor war ich gesund. Ich hatte einen schweren Autounfall und lag acht Monate im Koma. Während dieser Zeit begann die Candidamykose und seitdem bin ich sie nicht mehr losgeworden, was ich auch mache". Wir gingen zurück in die Zeit des Unfalls und ihr anschließendes Koma und sie bekam Opium C 200. Da sie so empfindlich war, bat ich sie, einfach das Opiumfläschchen in der Hand zu halten.
 
Sie reagierte prompt: „Uff, hier bin ich!“ Sie machte eine Bewegung mit den Händen, als ob sie etwas aus der Luft nach unten ziehen würde, in sich hinein. Die Veränderung in ihren Augen war verblüffend: Plötzlich war da eine Klarheit, wo vorher Unbestimmtheit gewesen war, und das Weiße, dass man unter ihrer Iris gesehen hatte, war weg. Sie begann jedoch über Schmerzen klagen, als ob sie geschlagen worden sei. Das Opium wurde beiseite gelegt und ein Fläschchen Arnica 200 C wurde ihr in die Hand gegeben, während sie stöhnte und jammerte.
 
Hypericum folgte wegen der stechenden Schmerzen, die sie dann beschrieb, und dann Staphisagria, weil sie das Gefühl hatte, dass man sie im Krankenhaus misshandelt habe. „Ich wurde wie ein Gegenstand behandelt, weil ich nicht bei Bewusstsein war. Sie schoben mir einen Katheter rein, ohne jede Rücksicht auf meine Würde, und ich beobachtete das alles von oben aus!“ Das letzte Mittel war wieder Sepia, obwohl es in der Vergangenheit nichts bewirkt hatte. Sie hielt es eine Weile in der Hand, dann ging sie auf die Toilette und schied einen großen Schleimklumpen aus der Vagina aus.
 
Später erhielt sie Aurum muriaticum wegen schwerer Probleme mit ihrer Mutter, das sie in der gleichen Weise „einnahm", indem sie es in der Hand hielt und der Energie gestattete, ihr Werk zu vollbringen. Es war die schnellste Reaktion auf eine homöopathische Behandlung, die ich jemals erlebt habe, und obwohl sie nicht den traditionellen Regeln folgte, öffnete sie mir Türen für die Behandlung überempfindlicher Patienten. Es hat mir die Notwendigkeit gezeigt, wirklich homöopathisch zu arbeiten, in der Art, wie es zu den Patienten am besten passt, und deren eigenes Tempo und ihre persönliche Art mit den Mitteln in Kontakt zu treten zu berücksichtigen.
 

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Fotos von Wikimedia
1.Opium Raucher im East End von London, 1874. Aus: Illustrated London News,
2. Autounfall; gemeinfrei; Thue
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Kategorie: Fälle
Stichwörter: Schock, Schmerz, Trauma, Verstopfung, Schnarchen, Depressionen, Verbrennungen, Narkolepsie, Überempfindlichkeit gegen Geräusche
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Mittel: Aurum muriaticum, Carbo animalis, Hypericum perforatum, Opium, Sepia officinalis, Staphisagria
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