Aktuelles Update zur Grippewelle Dezember 2022

 

Zweites Update 7. Februar 2019

Update: Arsenicum album und Calcium arsenicosum bei nächtlicher Unruhe

von Ulrich Welte
 

Die saisonalen grippalen Infekte gehen nun in die dritte Woche und sind inzwischen auch in den RKI Karten zu sehen https://influenza.rki.de/MapArchive.aspx

Seit dem 1. Update haben wir in 4 Arbeitstagen weitere 19 infizierte Patienten behandelt, 10 davon mit Calcium carb. In 5 Fällen gaben wir Arsenicum album C30 oder C200 mit gutem Erfolg, was uns gestern bei 2 Kindern dazu brachte, Calcium arsenicosum D12 zu versuchen, beide mit schönem Erfolg. Alle Patienten mit Ars oder Calc-ars waren nachts unruhig und ängstlich.

Zwei Fallbeispiele von Calcium arsenicosum

  1. 11-jähriges schlankes dunkelhaariges Mädchen, nervös, verfeinert, verschlossen, nimmt alles sehr genau, hatte früher viele Ängste. Seit 5 Tagen grippal bis 40 Grad Fieber, heftiger trockener Husten, Halsweh. Der Infekt begann nachts und wurde nach einem Tag besser, um danach mit erneuter Heftigkeit wiederzukehren (dieser zweigipflige Verlauf ist bei unseren Patienten öfters beobachtet worden, geschätzt in einem Drittel der Fälle). Nachmittags bis abends 3 x 5 Globuli Calc-ars D12. Die Nacht war ruhig, morgens fieberfrei und allgemein wieder fit, fühlt sich wieder gesund, kein Halsweh mehr, hustet ab, will wieder in die Schule.

  2. Drei Monate altes Kleinkind mit 40 Grad Fieber seit gestern Nacht (mehrere Geschwister haben den saisonalen Infekt). Die Mutter gab Belladonna, das Fieber ließ etwas nach, aber der Krankheitszustand nicht. Der kleine Junge ist auch in der zweiten Nacht sehr unruhig, wirft sich ständig hin und her. Rote Wangen, quengelt, jammert, sehr unruhig. Trockener Husten. Mit Calc-ars D12 entfiebert er binnen einer Nacht, er schläft wieder durch, das Jammern hört auf, die Unruhe auch, er ist wieder besser drauf, schon nach der ersten Gabe.      

 

 

Update vom 31. Januar 2019

Update: Calcium carbonicum bestätigt

von Ulrich Welte

Nach einer Woche hat sich Calcium carb als bestes Mittel bestätigt. Am besten sprachen die Patienten an, bei denen das ungewöhnlich starke Kältegefühl meist schon zu Beginn bestand. Die Magen-Darm-Symptome waren nur in ca. der Hälfte der Fälle vertreten, sind also kein Leitsymptom, wie anfangs vermutet. Auch der Wechsel von Kälte und Hitze ist nicht obligat; meist ist es eher die Kälte, die nach Hochgehen des Fiebers einfach nachlässt, ohne dass Hitze oder Schweißausbrüche folgen müssen. Das Kältegefühl besteht nicht nur allgemein, sondern vor allem in den Händen oder Füßen.

Wir haben bis heute Donnerstag 33 Patienten beobachtet, die Calc bekommen hatten, meist als C30, aber auch C200 oder D12.

Von diesen 33 Patienten haben nur 4 nicht angesprochen, während 26 eine positive Wirkung erlebten. Unter den Patienten, die auf Calc ansprachen, waren 5 gebessert, 16 deutlich und rasch gebessert oder geheilt in 1-2 Tagen, und 5 besonders gut ansprechende Patienten, die in Stunden deutlich besser wurden und nach 1 Tag wieder in Ordnung waren oder bei schweren Verläufen in ca. 2-3 Tagen. 2 Patienten hatten das Mittel prophylaktisch bekommen, waren also nicht erkrankt, und bei einer Patientin gab es keine Rückmeldung.

Man kann also nach den bisherigen Beobachtungen bei den derzeitigen grippalen Infekten mit Calc bei fast 9 von 10 Patienten eine Besserung erwarten, was für eine hohe Ähnlichkeit von Mittel und akutem Infektbild spricht.

 

 

Update vom 24. Januar 2019

Aktuell: epidemischer fieberhafter Infekt mit starkem Frieren, Erbrechen und Durchfall: Calcium carbonicum als epidemisches Mittel?

von Ulrich Welte

In den letzten Wochen um die Jahreswende gab es nur sporadische Atemwegsinfekte, meist mit Heiserkeit und trockenem Husten, doch es fand sich kein Mittel, was epidemischen Charakter gehabt hätte.

Erst seit der 3. Januarwoche waren einige einheitliche Infektbilder in der Praxis zu sehen, die auch auf ein einziges Mittel anzusprechen scheinen: Calcium carbonicum. Es handelt sich um klinische Bilder mit ungewöhnlichem Kältegefühl („ich habe noch nie so gefroren in meinem Leben“), Fieber um die 39 Grad, starkes KrankheitsgefühlKälte wechselnd mit Hitze und Schweißausbrüchen mit Magen-Darm Symptomen, Erbrechen und Durchfall. Respiratorische Symptome (Heiserkeit, Halsweh) können ebenfalls vorhanden sein.

Der erste Hinweis auf das Mittel kam Ende letzter Woche, vor 6 Tagen. Markus Kuntosch behandelte in unserer Kanderner Praxis einen Akutpatienten mit Calcium carbonicum. Das Mittel wirkte so überzeugend schnell, rasch und rundum, dass wir das Mittel seit Beginn der Woche bei allen Patienten mit ähnlichen Symptomen gaben, alle vier mit dem gleichen klaren und schnellen Ergebnis. Daher geben wir diese frühe Information jetzt schon heraus, allerdings noch mit Vorbehalt wegen der frühen Beobachtungsphase. 

Der erste hinweisende Fall:

Ein 25-jähriger Patient ist seit 4 Tagen krank mit Schüttelfrost, Nachtschweiß, Fieber um 39,5 Grad, Heiserkeit, Glieder- und  Halsschmerzen. Er will am liebsten nur liegen und seine Ruhe haben. Jegliche körperliche Anstrengung verschlechtert seinen Zustand. Selbst Zeitunglesen strenge ihn zu sehr an. Er sei einfach nur platt. Eine Polaritätsanalyse (Bönninghausen-Methode nach Heiner Frei) der nachfolgenden Symptome ergibt Calcium carbonicum an erster Stelle mit sehr deutlich führender Polaritätsdifferenz von 20 Punkten. Calcium carbonicum C 200 aufgelöst in Wasser und verkleppert alle 2 Stunden ein Teelöffel bringt schnelle Besserung. Schon am nächsten Vormittag ist er fieberfrei, die Nase sezerniert viel klares Sekret, die Glieder- und Halsschmerzen lassen deutlich nach und er fühlt sich fitter.

Weitere bestätigende Fälle:

Ein kräftiger, etwas übergewichtiger Mann Ende 50 friert seit einigen Tagen ganz massiv, er hat selten so gefroren. Die Kälte wechselt ab mit Hitze und Schweißausbrüchen. Die Nase läuft, er hat Husten und nicht-eitrigen Auswurf. Seit gestern hat er Bauchschmerzen und auch 2x Durchfall gehabt. In der Rubrik „Fieber abwechselnd mit Kältegefühl“ ist Calcium carbonicum 3-wertig vertreten. Wegen des erstgenannten Falles und seiner konstitutionellen Ähnlichkeit mit Calc (kräftiger, schwerer Körperbau mit Neigung zu Schweißen und schlaffem Gewebe) wurde Calcium carb C 30 im Plussing-Verfahren gegeben. Nach einigen Stunden fühlte er sich insgesamt besser, am Abend waren die Bauch­schmerzen weg, die Temperatur ging zurück auf 37, und die Nacht war viel besser als die ganze Woche vorher. Am nächsten Morgen fühlte er sich wieder frisch, kein Durchfall, keine Kälte, keine Schweiße mehr. Die Krankschreibung für diese Woche nahm er nur noch einen Tag in Anspruch, weil er sich wieder gesund fühlte.

Ferner haben wir drei weitere Patienten mit Calcium carb C 30 mit gleichem raschem Erfolg behandelt. Sie hatten alle starkes Kältegefühl, fühlten sich richtig krank mit Fieber und Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen. Ein Patient sagte, er habe noch nie so gefroren in seinem Leben. Nach Calc carb C 30 im Plussing-Verfahren war das Krankheitsgefühl nach ½ Tag viel besser, das Erbrechen und die Durchfälle hörten am gleichen Tag auf und alle drei fühlten sich am nächsten Tag wieder gesund und gingen zur Arbeit bzw. zur Schule.

 
Plussing Verfahren:

Diese Einnahmemethode stammt von dem indischen Arzt Dr. A.U. Ramakrishnan. Sie wurde von ihm ursprünglich bei Krebspatienten eingesetzt, hat sich bei uns jedoch auch bei einfachen akuten Infekten bewährt. Man löst dabei einige Globuli (die Menge spielt eine untergeordnete Rolle, 5-10) in einer Halbliterflasche Wasser auf und schüttelt diese 20 Mal kräftig durch. Dann trinkt man die Flasche über den ersten Tag verteilt in kleinen Portionen leer. Abends lässt man ungefähr einen Zentimeter Bodenflüssigkeit drin und füllt am nächsten Morgen mit frischem Wasser auf (nicht ganz voll machen, etwas Luft drin lassen). Diese Verdünnung schüttelt man erneut 20 Mal kräftig durch und trinkt sie wieder über den Tag verteilt leer. Am nächsten Tag wiederholt man die gleiche Prozedur. Wenn nötig, kann man mit einer frischen Gabe Globuli am 4. Tag nochmals wiederholen.

 

 

 

Ältere Grippeverläufe 2018-2015:

 

Update vom 12. Oktober 2018

Update zur Grippewelle

von Paul Herscu

Es ist schon fast Tradition, dass Paul Herscu Updates zu epidemisch auftretenden Erkrankungen verschickt, um neueste Erkenntnisse mit anderen Homöopathen teilen zu können, sobald die aktuelle Situation danach verlangt und ein Genius epidemicus bekannt ist.

Paul Herscu schreibt in seinem aktuellen Newsletter:

„Wie viele von Ihnen in der Klinik oder auch zu Hause in der Familie feststellen konnten, befinden wir uns mitten in einer recht früh auftretenden Virusinfektion, die unter Kindern und Erwachsenen um sich greift. Folgendes konnten wir bislang beobachten:

Bei sehr kleinen Kindern ist das chronische Konstitutionsmittel angezeigt, solange die (neuen) Symptome davon abgedeckt werden. Es gibt aber auch Kinder, die im Zuge dieser Erkrankungswelle unleidlich, launisch und anhänglich werden. Bei diesen Kindern hilft Chamomilla, selbst wenn die Symptome nicht so extrem sind, wie wir es von Chamomilla kennen. Sobald sich die Symptome aber in diese Richtung entwickeln ist es das angezeigte Mittel.

Für Erwachsene sind die indizierten Hauptmittel Nux vomica und Phosphoricum acidum. Wie bei der Grippewelle vor einigen Jahren hilft Nux vomica bei Kältegefühl und Husten. Interessant ist hier, dass Phosphoricum acidum sehr gut hilft, wenn tiefe Müdigkeit und Abgeschlagenheit im Vordergrund stehen. Das Bild erinnert etwas an Gelsemium, was aber bei unseren Patienten nicht geholfen hat; bitte deshalb immer auch an Phosphoricum acidum denken.“


Quelle: http://www.nesh.com/

 

Update vom 04. April 2018.

Genius Epidemicus vom keuchenden Reizhusten während/nach der Grippe

Von Gabriele Spooren-Bunzel

Nach einer der schwersten Influenzaepidemien (höchster Krankenstand seit über 20 Jahren) bekommen während oder nach der Grippe/Influenza seit über 5 Monaten Patienten plötzlich einen keuchenden, asthmaähnlichen Reizhusten teilweise mit Fieber, großer Schwäche und Lymphknotenschwellung (viele Patienten zeigten auch eine aktivierte Mononukleose). Dieser heftige Reizhusten erinnert an Keuchhusten, da er tagsüber und nachts auch häufig zu Würgen/Erbrechen führt. Folgende Rubriken wurden ausgewählt:

Husten-keuchend

Husten-Keuchend-Rumoren von oben in der Brust nach unten; vernehmbares, hörbares

Allgemeines-Mononukleose

Brust-Schmerz-Husten-wund schmerzend

Brust-Schmerz-brennend

Das Mittel der Wahl bei über 150 Patienten war jedes Mal Muriaticum acidum C200 über 3 Tage, 3 x täglich verabreicht. Evtl. musste es nach 3 Tagen Pause nochmals wiederholt werden. Bei der sofortigen Einnahme von Muriaticum acidum C200 zu Beginn des Reizhustens konnte dieser häufig gestoppt werden.

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Update vom 13. März 2018.

Grippeverläufe teils schwerer als anfangs erwartet: bisher starben in Deutschland mindestens 358 Patienten an den Folgen

Anders als von uns anfänglich angenommen, ist die Gefährlichkeit der Epidemie doch größer als erwartet. Bei uns sahen wir keine lebensgefährlichen Verläufe außer anfangs einer schweren Pneumonie. Doch nun berichten die Medien über immer mehr Todesfälle. Das Robert Koch Institut gibt an, dass bis letzte Woche in Deutschland 358 Menschen an den Folgen der saisonalen Grippe verstorben seien. Allerdings umfasst diese Zahl nur die labordiagnostizierten Fälle. Die Zahl der mit einfacher klinischer Diagnose gestellten Todesfälle dürfte wesentlich höher liegen. BILD ("Dreischichtbetrieb im Krematorium") schildert einen dramatischen Anstieg der Todesfälle in Sachsen, die nicht immer als Influenza A oder B diagnostiziert wurden, sondern meist als Pneumonie oder Herzversagen bei Grippe.

https://www.bild.de/regional/dresden/grippe/totenstau-im-krematorium-55077310.bild.html

In unserer Praxis geht die Häufigkeit der Infekte nicht zurück, Tag für Tag kommen auch ganz frische Infekte. Die segensreiche Wirkung von Nux-v 200 ist nach wie vor überzeugend, und wir sind sicher, dass eine weite Verbreitung dieser Information hilfreich wäre, wie auch die zahlreichen positiven Kommentare auf unserem Blog zeigen. Wir haben kaum Mühe in der Behandlung, weil die größte Zahl der Patienten damit keine Kompli­kationen hat und schnell wieder gesund wird. Auch bei manchmal beobachteten Rückfällen hilft das Mittel im erwarteten Rahmen erneut. Kollegen, die daran zweifeln, ob homöopathische Mittel wirksam sind, könnten sie hier leicht auf die Probe stellen und das Mittel begleitend zu ihrer üblichen Therapie einsetzen; wir sind überzeugt, dass sie bessere Verläufe sehen würden als sonst.

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Update vom 9. März 2018.

Deutschland flächendeckend grippal: Nux-v weiter führend

Die RKI-Grippekarte zeigt in Deutschland ein flächendeckendes Rot, eine Ausbreitung der saisonalen Grippe wie seit 10 Jahren nicht mehr: https://influenza.rki.de/MapArchive.aspx. Die Verläufe scheinen generell aber nicht so schwer zu sein wie vor 2 Jahren, nur die landesweite Ausbreitung ist beeindruckend. In unserer Praxis liegt die Zahl der behandelten Patienten inzwischen weit über 100, und das epidemische Mittel ist weiter Nux vomica.

Nux vomica in der C200 ist das beste Mittel. Ein exemplarischer Verlauf, wie wir ihn hier sehr oft sehen, wird von einem Leser des Grippeblogs aus Bayern geschildert (siehe in der Kommentarspalte). Anfangs nahm er das scheinbar gut angezeigte Bryonia, doch als es nach einer Woche nicht half, sah er in unserem Blog Nux vomica. Die C30 half ihm nach wenigen Tagen, doch Restbeschwerden blieben. Darauf nahm er eine Woche später die C200 und war nach 3 Tagen beschwerdefrei. Der Krankheitsverlauf ging über 3 Wochen, und erst nach der C200 ging es wieder richtig gut.

Wenn das Mittel rechtzeitig genommen wird, kann es den Verlauf deutlich abkürzen oder auch quasi abortieren, wie es gerade vor wenigen Tagen bei einem Kollegen in unserer Praxis der Fall war. Markus Kuntosch war es nämlich, der gleich zu Beginn das epidemische Mittel gefunden hatte, weil ein damit behandeltes Kind nach wenigen Stunden wieder gesund wurde und wir dann Nux vomica probatorisch in anderen Fällen gaben, mit Erfolg. Nun durfte er die guten Früchte seiner homöopathischen Entdeckung auch selbst ernten. Er war Anfang der Woche nach einem langen Praxistag am Abend sicher, dass ihn die Grippe nun doch noch eingeholt hatte: Schüttelfrost, Wechsel von heiß und kalt in rascher Folge, starke Kopfschmerzen, Übelkeit, starkes Krankheitsgefühl, sehr abgeschlagen, das typische derzeitige Grippegefühl. Er nahm Nux vomica C200, ging ins Bett, schlief sehr lange und tief und erwachte morgens gesund und munter. Danke Nux vomica, danke liebe Homöopathie!

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Update vom 26. Februar 2018.

Nux vomica auch in Ungarn wirksam bei saisonaler Grippe.

Nux vomica bleibt weiter als epidemisches Mittel ganz vorn. Bei uns blieb das Verhältnis, in dem Nux-v. überzeugend wirkte, mit ca. 80% ziemlich gleich, doch wir haben nicht mehr alle Fälle einzeln festgehalten, weil wir von Fremdpatienten aus geschlossenen Kollegenpraxen nahezu überschwemmt wurden. Deren Zahl dürfte inzwischen auf über 80 angestiegen sein.

Inzwischen hat auch ein ungarischer Kollege, der unabhängig von uns auf das Mittel gekommen war und es mit Erfolg gegeben hatte, Nux vomica als epidemisches Mittel bestätigt. Siehe dazu im Link zu den Kommentaren.

Gibt es Folgemittel, wenn Nux-v. nicht hilft?

In ca. 20% war bei uns ein Folgemittel nötig. Es zeigten sich jedoch keine eindeutigen Zweitmittel. Vielleicht ist Bryonia bei intermittierendem Verlauf oder Phytolacca bei dominierendem Halsweh mit roten Mandeln oder Gelsemium bei Kopfgrippe oder Ipecacuanha bei starkem Würgreiz mit dem Husten oder Eupatorium bei besonders ausgeprägtem Zerschlagen­heitsgefühl etwas häufiger angezeigt, doch bei 2-3 Fällen pro Folgemittel kann bei unseren begrenzten Beobachtungs­zahlen nicht von einer Häufung gesprochen werden. In einem Fall war bei einer schweren Pneumonie ein Antibiotikum plus Ferrum phos C30 rettend, doch letzteres wurde nach rein individuellen Gesichtspunkten ausgesucht.

Welche Potenz?

Die wirksamen Potenzen reichen weiterhin von den tiefen bis zu den hohen, wobei das Mittel ab der C30 nachdrücklicher zu wirken scheint. Allerdings ist auch eine gewisse Rückfallquote zu beobachten, bei der ein mehrtägiges beschwerdefreies Intervall noch keine Heilung darstellt und eine erneute Mittelgabe nötig wird, besser in höherer Potenz als zuvor. Ferner ist eine häufige Wiederholung oft sehr nützlich. So kann zu Beginn über die ersten Tage eine 200er durchaus stündlich und dann seltener gegeben werden, je nach Wirkung. Als Prophylaxe scheint die C30 zu genügen, vielleicht 1x pro Woche bei bestehender Exposition. Bei sehr rascher Gabe, falls die Grippe plötzlich einsetzt, scheint eine einzige Hochpotenz zu genügen, sobald die Symptome sich erstmals zeigen. Das jedenfalls legen die folgenden zwei Fälle nahe.

Was sind besonders typische Symptome für Nux-v.?

Bei zwei Kollegen, die selbst zu erkranken drohten, war die 200er und die 1000er sehr schnell hilfreich und abortierte den Krankheitsverlauf gleich zu Beginn. Beide hatten die für das derzeitige epidemische Mittel besonders typischen Anzeichen: plötzlicher Beginn mit starkem Krankheitsgefühl in der Nacht früh morgens, mit Kopfweh und Übelkeit. Beide nahmen sofort Nux vomica, der eine als 200 und der andere als 1000, und es kam zu keinem Ausbruch des Infekts, nach 1-2 Stunden war es vorbei.

Wechselt das angezeigte Mittel je nach Epidemie?

Die seit Jahrhunderten beobachtete Tatsache, dass bei Epidemien mit gleicher Diagnose trotzdem oft ein unterschiedliches epidemisches Mittel angezeigt ist, kann man auch in unserer Beobachtung der saisonalen Grippe sehen. Es gibt kein "homöopathisches Mittel für Grippe", sondern man muss bei der jeweiligen Grippewelle so lange suchen, bis man das passende findet, und zwar durch Beobachtung der Wirkung. Man sucht zu Beginn durch die übliche Repertorisation der Symptome und gibt die resultierenden Mittel, bis man eines findet, das besonders überzeugend und rasch hilft. So war z. B. das im Frühjahr 2015 ausgezeichnet wirksame Mittel Squilla oder Scilla maritima heuer recht wirkungslos, wie wir bei einigen Patienten sahen, die dieses Mittel noch zuhause hatten und es wegen der damals so überzeugenden Wirkung zuerst nahmen, jedoch ohne vergleichbare Hilfe.

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Update vom 15. Februar 2018.

Nux vomica als epidemisches Mittel bei saisonaler Grippe bestätigt.

Ein Beitrag der Kanderner Praxis von Ulrich Welte und Markus Kuntosch

Inzwischen hat sich Nux vomica als epidemisches Mittel in unserer Praxis bestätigt. Es wurde bei über 30 Patienten mit diversen grippalen Symptomen gegeben und wirkte in ca. 80% der Fälle gut bis sehr gut. In ca. 20% der gut ansprechenden Patienten war ein Folgemittel nötig, oft Ipecacuanha oder ein persönliches Mittel. Interessant war auch, dass sehr oft Bryonia angezeigt schien. Mehrere Patienten nahmen es ohne deutliche Besserung, bis Nux-v. die Wende brachte. Auch Eupatorium wirkte trotz guter Anzeige selten.

In den RKI-Grippekarten sieht man einen deutlichen Infektgipfel in Süddeutschland und vor allem im Südwesten, der auch in dieser Woche weiter persistiert, was man auch in unserer Praxis sieht. Das epidemische Nux vomica hat unseren Alltag sehr erleichtert. Wir geben inzwischen die C200 lieber als die Tiefpotenz, weil sie sich besser bewährt hat. Aufgelöst in Wasser, stündlich ein Teelöffel. Auch prophylaktisch geben wir es gern in Familien, wenn ein Mitglied erkrankt ist. Dann als C30 eine Gabe.

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Update zur Grippewelle

Nux vomica als epidemisches Mittel bei saisonaler Grippe im Februar 2018?

Ein Beitrag der Kanderner Praxis von Ulrich Welte und Markus Kuntosch

Seit Anfang des Jahres haben wir leicht gehäufte Grippefälle gesehen, die jedoch keinen epidemischen Charakter hatten, wie auch die RKI-Karten zeigten. Dennoch waren wir wach und ständig auf der Suche nach einem epidemischen Mittel, fanden jedoch keines. Immerhin waren schwere Verläufe zu sehen, sehr hartnäckiger Husten, einige schwere und ein schwerster Pneumoniefall, auch verschleppte Verläufe mit überlagerten Problemkeimen wie Staph. aureus und Prevotella spezies. Ferner sind die Voraussetzungen für eine proble­matische Grippewelle gegeben, weil seit Anfang 2018 in den USA und vor allem Australien eine saisonale Influenza vom Typ H3N2 grassiert und sich ausbreitet. Dieser Virustyp ist der unangenehmste unter den saisonalen Grippestämmen. Ältere Daten zeigen, dass bei Epidemien mit hohem H3N2-Anteil im Durchschnitt fast dreimal so viele, vor allem ältere Menschen an Influenza und ihren Folgen sterben wie in normalen Jahren.

Bei unseren Patienten gab es bis vor einigen Tagen keine Häufungen von homöopathischen Mitteln und auch keine eklatanten Heilverläufe, die eine Nennung rechtfertigen würden. Doch gerade in den letzten Tagen haben wir überraschend schnelle Heilungen innerhalb von 2-3 Stunden bei Kindern mit schweren Grippesymptomen gesehen. Das Mittel war jedes Mal Nux vomica, meist als C200, in Wasser gelöst, stündlich ein Löffel; in einem Fall auch als D6, fast ebenso wirksam. Wir stellen diese Beobachtung hiermit zur Überprüfung.

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Gelsemium bei der derzeit kursierenden "Kopfgrippe"

von Ulrich Welte - vom 20. Oktober 2017


11 gesichtete Fälle

Wir haben in der Kanderner Praxis seit Mitte September vermehrt das homöopathische Mittel Gelsemium bei akuten viralen Infekten gesehen. Das Mittel war in verschiedenen Potenzen (D6, C30 und C200) in 11 gesichteten Fällen während der letzten 2 Wochen gleich erfolgreich, vor allem wenn es sich um Symptome wie bei einer "Kopfgrippe" handelt, also Kopfweh, Schwindel, Zerschlagenheitsgefühl hinter den Augäpfeln, Lichtempfindlichkeit. Öfter auch Halsschmerzen, stechend, im Kehlkopf; Wundheitsgefühl im Rachen und an den Mandeln; Heiserkeit, Stimmschwäche. Auch Fieber unter 39 Grad tritt auf, häufig mit Schwindel. Bron­chitis-Symptome sind eher selten.

 

Auffallend ist, dass alle Patienten Beschwerden im Kopf hatten, drückende Kopfschmerzen, Benommenheit, Druck auf den Oberlidern mit dem Gefühl, die Augen nur schwer aufhalten zu können (typisches Symptom von Gelsemium), schwummriges Gefühl, duselig, schwindlig, benommen, lähmend (Gels), und hier hilft das Mittel auch am deutlichsten. Wenig Gliederschmerzen, nur wenig verschleimt. Weitere Hinweise auf das Mittel gab es auch bei repertorisierten Symptomen wie 'Würgreiz morgens beim Aufwachen' (in Radar nur 4 Mittel, darunter Gelsemium). Diese eine Patientin sprach schnell und überzeugend auf Gelsemium an, das Kopfweh ging sofort weg, dann auch der Würgreiz, sie war am nächsten Tag wieder gesund.

Die Hauptwirkung nach Einnahme ist meist schon nach Stunden eine Klärung im Kopf, freieres Gefühl im Kopf, klarere Gedanken. Der benommene Druck im Kopf geht nach Gelsemium rasch weg und zeigt damit die Haupt­richtung des Mittels, die eben auch die Hauptbeschwerde der umgehenden "Erkältung" ist.


Genius epidemicus: Gelsemium

Da wir anfangs noch nicht wussten, ob sich aktuell ein Genius epidemicus aus­breitet, versuchten wir nach bewährter Rademacher Art das einmal erfolgreiche Mittel bei allen Patienten, die gerade "erkältet" mit akutem Kopfweh, Schwindel, Halsweh, etc. in die Praxis kamen. Rasch zeigte sich, dass Gelsemium in unserer Gegend (Südbaden) zur Zeit tatsächlich eine epidemische Qualität hat. Es gab innerhalb von 3-4 Wochen eine recht ansehnliche Zahl von ca. 15-18 "Treffern", bis wir die Fälle zu sammeln begannen. Es sind also keine großen Zahlen, also eher eine leichte Epidemie. Seit den letzten 2 Wochen sind es nun immerhin 11 gesammelte Fälle, die auf Gelsemium ansprachen, so dass wir unsere Beobachtung hiermit zur Überprüfung stellen wollen.


Trotz Grippekarten des Robert Koch Instituts erhöhte Infektzahlen

Die Grippekarten des Robert Koch Instituts zeigen immer nur respiratorische Infekte mit den typischen Grippeviren. Hier ist zur Zeit bei uns und auch deutschlandweit kaum erhöhte Aktivität zu sehen, alles schön blau und gesund. Dennoch haben wir in der Praxis deutlich erhöhte Infektzahlen, aber mit anderer Symptomatik als bei den respiratorischen Grippe­verläufen, also wahr­scheinlich ein anderer als der dort erfasste Virustyp.

 

Link zu früheren Beiträgen mit Differenzierung verschiedener Grippemittel

Gelsemiu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gelsemium sempervirens

 

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Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Gelsemium sempervirens, Kopfgrippe

Mittel: Gelsemium sempervirens.

Fotos: Shutterstock 365422418 Gelsemium, Copyright Manfred Ruckzio

Shutterstock 619892681 Kopfweh Copyright Africa Studio

 

Aktuelles Update zur Grippewelle Dezember 2022

 

Zweites Update 7. Februar 2019

Update: Arsenicum album und Calcium arsenicosum bei nächtlicher Unruhe

von Ulrich Welte
 

Die saisonalen grippalen Infekte gehen nun in die dritte Woche und sind inzwischen auch in den RKI Karten zu sehen https://influenza.rki.de/MapArchive.aspx

Seit dem 1. Update haben wir in 4 Arbeitstagen weitere 19 infizierte Patienten behandelt, 10 davon mit Calcium carb. In 5 Fällen gaben wir Arsenicum album C30 oder C200 mit gutem Erfolg, was uns gestern bei 2 Kindern dazu brachte, Calcium arsenicosum D12 zu versuchen, beide mit schönem Erfolg. Alle Patienten mit Ars oder Calc-ars waren nachts unruhig und ängstlich.

Zwei Fallbeispiele von Calcium arsenicosum

  1. 11-jähriges schlankes dunkelhaariges Mädchen, nervös, verfeinert, verschlossen, nimmt alles sehr genau, hatte früher viele Ängste. Seit 5 Tagen grippal bis 40 Grad Fieber, heftiger trockener Husten, Halsweh. Der Infekt begann nachts und wurde nach einem Tag besser, um danach mit erneuter Heftigkeit wiederzukehren (dieser zweigipflige Verlauf ist bei unseren Patienten öfters beobachtet worden, geschätzt in einem Drittel der Fälle). Nachmittags bis abends 3 x 5 Globuli Calc-ars D12. Die Nacht war ruhig, morgens fieberfrei und allgemein wieder fit, fühlt sich wieder gesund, kein Halsweh mehr, hustet ab, will wieder in die Schule.

  2. Drei Monate altes Kleinkind mit 40 Grad Fieber seit gestern Nacht (mehrere Geschwister haben den saisonalen Infekt). Die Mutter gab Belladonna, das Fieber ließ etwas nach, aber der Krankheitszustand nicht. Der kleine Junge ist auch in der zweiten Nacht sehr unruhig, wirft sich ständig hin und her. Rote Wangen, quengelt, jammert, sehr unruhig. Trockener Husten. Mit Calc-ars D12 entfiebert er binnen einer Nacht, er schläft wieder durch, das Jammern hört auf, die Unruhe auch, er ist wieder besser drauf, schon nach der ersten Gabe.      

 

 

Update vom 31. Januar 2019

Update: Calcium carbonicum bestätigt

von Ulrich Welte

Nach einer Woche hat sich Calcium carb als bestes Mittel bestätigt. Am besten sprachen die Patienten an, bei denen das ungewöhnlich starke Kältegefühl meist schon zu Beginn bestand. Die Magen-Darm-Symptome waren nur in ca. der Hälfte der Fälle vertreten, sind also kein Leitsymptom, wie anfangs vermutet. Auch der Wechsel von Kälte und Hitze ist nicht obligat; meist ist es eher die Kälte, die nach Hochgehen des Fiebers einfach nachlässt, ohne dass Hitze oder Schweißausbrüche folgen müssen. Das Kältegefühl besteht nicht nur allgemein, sondern vor allem in den Händen oder Füßen.

Wir haben bis heute Donnerstag 33 Patienten beobachtet, die Calc bekommen hatten, meist als C30, aber auch C200 oder D12.

Von diesen 33 Patienten haben nur 4 nicht angesprochen, während 26 eine positive Wirkung erlebten. Unter den Patienten, die auf Calc ansprachen, waren 5 gebessert, 16 deutlich und rasch gebessert oder geheilt in 1-2 Tagen, und 5 besonders gut ansprechende Patienten, die in Stunden deutlich besser wurden und nach 1 Tag wieder in Ordnung waren oder bei schweren Verläufen in ca. 2-3 Tagen. 2 Patienten hatten das Mittel prophylaktisch bekommen, waren also nicht erkrankt, und bei einer Patientin gab es keine Rückmeldung.

Man kann also nach den bisherigen Beobachtungen bei den derzeitigen grippalen Infekten mit Calc bei fast 9 von 10 Patienten eine Besserung erwarten, was für eine hohe Ähnlichkeit von Mittel und akutem Infektbild spricht.

 

 

Update vom 24. Januar 2019

Aktuell: epidemischer fieberhafter Infekt mit starkem Frieren, Erbrechen und Durchfall: Calcium carbonicum als epidemisches Mittel?

von Ulrich Welte

In den letzten Wochen um die Jahreswende gab es nur sporadische Atemwegsinfekte, meist mit Heiserkeit und trockenem Husten, doch es fand sich kein Mittel, was epidemischen Charakter gehabt hätte.

Erst seit der 3. Januarwoche waren einige einheitliche Infektbilder in der Praxis zu sehen, die auch auf ein einziges Mittel anzusprechen scheinen: Calcium carbonicum. Es handelt sich um klinische Bilder mit ungewöhnlichem Kältegefühl („ich habe noch nie so gefroren in meinem Leben“), Fieber um die 39 Grad, starkes KrankheitsgefühlKälte wechselnd mit Hitze und Schweißausbrüchen mit Magen-Darm Symptomen, Erbrechen und Durchfall. Respiratorische Symptome (Heiserkeit, Halsweh) können ebenfalls vorhanden sein.

Der erste Hinweis auf das Mittel kam Ende letzter Woche, vor 6 Tagen. Markus Kuntosch behandelte in unserer Kanderner Praxis einen Akutpatienten mit Calcium carbonicum. Das Mittel wirkte so überzeugend schnell, rasch und rundum, dass wir das Mittel seit Beginn der Woche bei allen Patienten mit ähnlichen Symptomen gaben, alle vier mit dem gleichen klaren und schnellen Ergebnis. Daher geben wir diese frühe Information jetzt schon heraus, allerdings noch mit Vorbehalt wegen der frühen Beobachtungsphase. 

Der erste hinweisende Fall:

Ein 25-jähriger Patient ist seit 4 Tagen krank mit Schüttelfrost, Nachtschweiß, Fieber um 39,5 Grad, Heiserkeit, Glieder- und  Halsschmerzen. Er will am liebsten nur liegen und seine Ruhe haben. Jegliche körperliche Anstrengung verschlechtert seinen Zustand. Selbst Zeitunglesen strenge ihn zu sehr an. Er sei einfach nur platt. Eine Polaritätsanalyse (Bönninghausen-Methode nach Heiner Frei) der nachfolgenden Symptome ergibt Calcium carbonicum an erster Stelle mit sehr deutlich führender Polaritätsdifferenz von 20 Punkten. Calcium carbonicum C 200 aufgelöst in Wasser und verkleppert alle 2 Stunden ein Teelöffel bringt schnelle Besserung. Schon am nächsten Vormittag ist er fieberfrei, die Nase sezerniert viel klares Sekret, die Glieder- und Halsschmerzen lassen deutlich nach und er fühlt sich fitter.

Weitere bestätigende Fälle:

Ein kräftiger, etwas übergewichtiger Mann Ende 50 friert seit einigen Tagen ganz massiv, er hat selten so gefroren. Die Kälte wechselt ab mit Hitze und Schweißausbrüchen. Die Nase läuft, er hat Husten und nicht-eitrigen Auswurf. Seit gestern hat er Bauchschmerzen und auch 2x Durchfall gehabt. In der Rubrik „Fieber abwechselnd mit Kältegefühl“ ist Calcium carbonicum 3-wertig vertreten. Wegen des erstgenannten Falles und seiner konstitutionellen Ähnlichkeit mit Calc (kräftiger, schwerer Körperbau mit Neigung zu Schweißen und schlaffem Gewebe) wurde Calcium carb C 30 im Plussing-Verfahren gegeben. Nach einigen Stunden fühlte er sich insgesamt besser, am Abend waren die Bauch­schmerzen weg, die Temperatur ging zurück auf 37, und die Nacht war viel besser als die ganze Woche vorher. Am nächsten Morgen fühlte er sich wieder frisch, kein Durchfall, keine Kälte, keine Schweiße mehr. Die Krankschreibung für diese Woche nahm er nur noch einen Tag in Anspruch, weil er sich wieder gesund fühlte.

Ferner haben wir drei weitere Patienten mit Calcium carb C 30 mit gleichem raschem Erfolg behandelt. Sie hatten alle starkes Kältegefühl, fühlten sich richtig krank mit Fieber und Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen. Ein Patient sagte, er habe noch nie so gefroren in seinem Leben. Nach Calc carb C 30 im Plussing-Verfahren war das Krankheitsgefühl nach ½ Tag viel besser, das Erbrechen und die Durchfälle hörten am gleichen Tag auf und alle drei fühlten sich am nächsten Tag wieder gesund und gingen zur Arbeit bzw. zur Schule.

 
Plussing Verfahren:

Diese Einnahmemethode stammt von dem indischen Arzt Dr. A.U. Ramakrishnan. Sie wurde von ihm ursprünglich bei Krebspatienten eingesetzt, hat sich bei uns jedoch auch bei einfachen akuten Infekten bewährt. Man löst dabei einige Globuli (die Menge spielt eine untergeordnete Rolle, 5-10) in einer Halbliterflasche Wasser auf und schüttelt diese 20 Mal kräftig durch. Dann trinkt man die Flasche über den ersten Tag verteilt in kleinen Portionen leer. Abends lässt man ungefähr einen Zentimeter Bodenflüssigkeit drin und füllt am nächsten Morgen mit frischem Wasser auf (nicht ganz voll machen, etwas Luft drin lassen). Diese Verdünnung schüttelt man erneut 20 Mal kräftig durch und trinkt sie wieder über den Tag verteilt leer. Am nächsten Tag wiederholt man die gleiche Prozedur. Wenn nötig, kann man mit einer frischen Gabe Globuli am 4. Tag nochmals wiederholen.

 

 

 

Ältere Grippeverläufe 2018-2015:

 

Update vom 12. Oktober 2018

Update zur Grippewelle

von Paul Herscu

Es ist schon fast Tradition, dass Paul Herscu Updates zu epidemisch auftretenden Erkrankungen verschickt, um neueste Erkenntnisse mit anderen Homöopathen teilen zu können, sobald die aktuelle Situation danach verlangt und ein Genius epidemicus bekannt ist.

Paul Herscu schreibt in seinem aktuellen Newsletter:

„Wie viele von Ihnen in der Klinik oder auch zu Hause in der Familie feststellen konnten, befinden wir uns mitten in einer recht früh auftretenden Virusinfektion, die unter Kindern und Erwachsenen um sich greift. Folgendes konnten wir bislang beobachten:

Bei sehr kleinen Kindern ist das chronische Konstitutionsmittel angezeigt, solange die (neuen) Symptome davon abgedeckt werden. Es gibt aber auch Kinder, die im Zuge dieser Erkrankungswelle unleidlich, launisch und anhänglich werden. Bei diesen Kindern hilft Chamomilla, selbst wenn die Symptome nicht so extrem sind, wie wir es von Chamomilla kennen. Sobald sich die Symptome aber in diese Richtung entwickeln ist es das angezeigte Mittel.

Für Erwachsene sind die indizierten Hauptmittel Nux vomica und Phosphoricum acidum. Wie bei der Grippewelle vor einigen Jahren hilft Nux vomica bei Kältegefühl und Husten. Interessant ist hier, dass Phosphoricum acidum sehr gut hilft, wenn tiefe Müdigkeit und Abgeschlagenheit im Vordergrund stehen. Das Bild erinnert etwas an Gelsemium, was aber bei unseren Patienten nicht geholfen hat; bitte deshalb immer auch an Phosphoricum acidum denken.“


Quelle: http://www.nesh.com/

 

Update vom 04. April 2018.

Genius Epidemicus vom keuchenden Reizhusten während/nach der Grippe

Von Gabriele Spooren-Bunzel

Nach einer der schwersten Influenzaepidemien (höchster Krankenstand seit über 20 Jahren) bekommen während oder nach der Grippe/Influenza seit über 5 Monaten Patienten plötzlich einen keuchenden, asthmaähnlichen Reizhusten teilweise mit Fieber, großer Schwäche und Lymphknotenschwellung (viele Patienten zeigten auch eine aktivierte Mononukleose). Dieser heftige Reizhusten erinnert an Keuchhusten, da er tagsüber und nachts auch häufig zu Würgen/Erbrechen führt. Folgende Rubriken wurden ausgewählt:

Husten-keuchend

Husten-Keuchend-Rumoren von oben in der Brust nach unten; vernehmbares, hörbares

Allgemeines-Mononukleose

Brust-Schmerz-Husten-wund schmerzend

Brust-Schmerz-brennend

Das Mittel der Wahl bei über 150 Patienten war jedes Mal Muriaticum acidum C200 über 3 Tage, 3 x täglich verabreicht. Evtl. musste es nach 3 Tagen Pause nochmals wiederholt werden. Bei der sofortigen Einnahme von Muriaticum acidum C200 zu Beginn des Reizhustens konnte dieser häufig gestoppt werden.

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Update vom 13. März 2018.

Grippeverläufe teils schwerer als anfangs erwartet: bisher starben in Deutschland mindestens 358 Patienten an den Folgen

Anders als von uns anfänglich angenommen, ist die Gefährlichkeit der Epidemie doch größer als erwartet. Bei uns sahen wir keine lebensgefährlichen Verläufe außer anfangs einer schweren Pneumonie. Doch nun berichten die Medien über immer mehr Todesfälle. Das Robert Koch Institut gibt an, dass bis letzte Woche in Deutschland 358 Menschen an den Folgen der saisonalen Grippe verstorben seien. Allerdings umfasst diese Zahl nur die labordiagnostizierten Fälle. Die Zahl der mit einfacher klinischer Diagnose gestellten Todesfälle dürfte wesentlich höher liegen. BILD ("Dreischichtbetrieb im Krematorium") schildert einen dramatischen Anstieg der Todesfälle in Sachsen, die nicht immer als Influenza A oder B diagnostiziert wurden, sondern meist als Pneumonie oder Herzversagen bei Grippe.

https://www.bild.de/regional/dresden/grippe/totenstau-im-krematorium-55077310.bild.html

In unserer Praxis geht die Häufigkeit der Infekte nicht zurück, Tag für Tag kommen auch ganz frische Infekte. Die segensreiche Wirkung von Nux-v 200 ist nach wie vor überzeugend, und wir sind sicher, dass eine weite Verbreitung dieser Information hilfreich wäre, wie auch die zahlreichen positiven Kommentare auf unserem Blog zeigen. Wir haben kaum Mühe in der Behandlung, weil die größte Zahl der Patienten damit keine Kompli­kationen hat und schnell wieder gesund wird. Auch bei manchmal beobachteten Rückfällen hilft das Mittel im erwarteten Rahmen erneut. Kollegen, die daran zweifeln, ob homöopathische Mittel wirksam sind, könnten sie hier leicht auf die Probe stellen und das Mittel begleitend zu ihrer üblichen Therapie einsetzen; wir sind überzeugt, dass sie bessere Verläufe sehen würden als sonst.

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Update vom 9. März 2018.

Deutschland flächendeckend grippal: Nux-v weiter führend

Die RKI-Grippekarte zeigt in Deutschland ein flächendeckendes Rot, eine Ausbreitung der saisonalen Grippe wie seit 10 Jahren nicht mehr: https://influenza.rki.de/MapArchive.aspx. Die Verläufe scheinen generell aber nicht so schwer zu sein wie vor 2 Jahren, nur die landesweite Ausbreitung ist beeindruckend. In unserer Praxis liegt die Zahl der behandelten Patienten inzwischen weit über 100, und das epidemische Mittel ist weiter Nux vomica.

Nux vomica in der C200 ist das beste Mittel. Ein exemplarischer Verlauf, wie wir ihn hier sehr oft sehen, wird von einem Leser des Grippeblogs aus Bayern geschildert (siehe in der Kommentarspalte). Anfangs nahm er das scheinbar gut angezeigte Bryonia, doch als es nach einer Woche nicht half, sah er in unserem Blog Nux vomica. Die C30 half ihm nach wenigen Tagen, doch Restbeschwerden blieben. Darauf nahm er eine Woche später die C200 und war nach 3 Tagen beschwerdefrei. Der Krankheitsverlauf ging über 3 Wochen, und erst nach der C200 ging es wieder richtig gut.

Wenn das Mittel rechtzeitig genommen wird, kann es den Verlauf deutlich abkürzen oder auch quasi abortieren, wie es gerade vor wenigen Tagen bei einem Kollegen in unserer Praxis der Fall war. Markus Kuntosch war es nämlich, der gleich zu Beginn das epidemische Mittel gefunden hatte, weil ein damit behandeltes Kind nach wenigen Stunden wieder gesund wurde und wir dann Nux vomica probatorisch in anderen Fällen gaben, mit Erfolg. Nun durfte er die guten Früchte seiner homöopathischen Entdeckung auch selbst ernten. Er war Anfang der Woche nach einem langen Praxistag am Abend sicher, dass ihn die Grippe nun doch noch eingeholt hatte: Schüttelfrost, Wechsel von heiß und kalt in rascher Folge, starke Kopfschmerzen, Übelkeit, starkes Krankheitsgefühl, sehr abgeschlagen, das typische derzeitige Grippegefühl. Er nahm Nux vomica C200, ging ins Bett, schlief sehr lange und tief und erwachte morgens gesund und munter. Danke Nux vomica, danke liebe Homöopathie!

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Update vom 26. Februar 2018.

Nux vomica auch in Ungarn wirksam bei saisonaler Grippe.

Nux vomica bleibt weiter als epidemisches Mittel ganz vorn. Bei uns blieb das Verhältnis, in dem Nux-v. überzeugend wirkte, mit ca. 80% ziemlich gleich, doch wir haben nicht mehr alle Fälle einzeln festgehalten, weil wir von Fremdpatienten aus geschlossenen Kollegenpraxen nahezu überschwemmt wurden. Deren Zahl dürfte inzwischen auf über 80 angestiegen sein.

Inzwischen hat auch ein ungarischer Kollege, der unabhängig von uns auf das Mittel gekommen war und es mit Erfolg gegeben hatte, Nux vomica als epidemisches Mittel bestätigt. Siehe dazu im Link zu den Kommentaren.

Gibt es Folgemittel, wenn Nux-v. nicht hilft?

In ca. 20% war bei uns ein Folgemittel nötig. Es zeigten sich jedoch keine eindeutigen Zweitmittel. Vielleicht ist Bryonia bei intermittierendem Verlauf oder Phytolacca bei dominierendem Halsweh mit roten Mandeln oder Gelsemium bei Kopfgrippe oder Ipecacuanha bei starkem Würgreiz mit dem Husten oder Eupatorium bei besonders ausgeprägtem Zerschlagen­heitsgefühl etwas häufiger angezeigt, doch bei 2-3 Fällen pro Folgemittel kann bei unseren begrenzten Beobachtungs­zahlen nicht von einer Häufung gesprochen werden. In einem Fall war bei einer schweren Pneumonie ein Antibiotikum plus Ferrum phos C30 rettend, doch letzteres wurde nach rein individuellen Gesichtspunkten ausgesucht.

Welche Potenz?

Die wirksamen Potenzen reichen weiterhin von den tiefen bis zu den hohen, wobei das Mittel ab der C30 nachdrücklicher zu wirken scheint. Allerdings ist auch eine gewisse Rückfallquote zu beobachten, bei der ein mehrtägiges beschwerdefreies Intervall noch keine Heilung darstellt und eine erneute Mittelgabe nötig wird, besser in höherer Potenz als zuvor. Ferner ist eine häufige Wiederholung oft sehr nützlich. So kann zu Beginn über die ersten Tage eine 200er durchaus stündlich und dann seltener gegeben werden, je nach Wirkung. Als Prophylaxe scheint die C30 zu genügen, vielleicht 1x pro Woche bei bestehender Exposition. Bei sehr rascher Gabe, falls die Grippe plötzlich einsetzt, scheint eine einzige Hochpotenz zu genügen, sobald die Symptome sich erstmals zeigen. Das jedenfalls legen die folgenden zwei Fälle nahe.

Was sind besonders typische Symptome für Nux-v.?

Bei zwei Kollegen, die selbst zu erkranken drohten, war die 200er und die 1000er sehr schnell hilfreich und abortierte den Krankheitsverlauf gleich zu Beginn. Beide hatten die für das derzeitige epidemische Mittel besonders typischen Anzeichen: plötzlicher Beginn mit starkem Krankheitsgefühl in der Nacht früh morgens, mit Kopfweh und Übelkeit. Beide nahmen sofort Nux vomica, der eine als 200 und der andere als 1000, und es kam zu keinem Ausbruch des Infekts, nach 1-2 Stunden war es vorbei.

Wechselt das angezeigte Mittel je nach Epidemie?

Die seit Jahrhunderten beobachtete Tatsache, dass bei Epidemien mit gleicher Diagnose trotzdem oft ein unterschiedliches epidemisches Mittel angezeigt ist, kann man auch in unserer Beobachtung der saisonalen Grippe sehen. Es gibt kein "homöopathisches Mittel für Grippe", sondern man muss bei der jeweiligen Grippewelle so lange suchen, bis man das passende findet, und zwar durch Beobachtung der Wirkung. Man sucht zu Beginn durch die übliche Repertorisation der Symptome und gibt die resultierenden Mittel, bis man eines findet, das besonders überzeugend und rasch hilft. So war z. B. das im Frühjahr 2015 ausgezeichnet wirksame Mittel Squilla oder Scilla maritima heuer recht wirkungslos, wie wir bei einigen Patienten sahen, die dieses Mittel noch zuhause hatten und es wegen der damals so überzeugenden Wirkung zuerst nahmen, jedoch ohne vergleichbare Hilfe.

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Update vom 15. Februar 2018.

Nux vomica als epidemisches Mittel bei saisonaler Grippe bestätigt.

Ein Beitrag der Kanderner Praxis von Ulrich Welte und Markus Kuntosch

Inzwischen hat sich Nux vomica als epidemisches Mittel in unserer Praxis bestätigt. Es wurde bei über 30 Patienten mit diversen grippalen Symptomen gegeben und wirkte in ca. 80% der Fälle gut bis sehr gut. In ca. 20% der gut ansprechenden Patienten war ein Folgemittel nötig, oft Ipecacuanha oder ein persönliches Mittel. Interessant war auch, dass sehr oft Bryonia angezeigt schien. Mehrere Patienten nahmen es ohne deutliche Besserung, bis Nux-v. die Wende brachte. Auch Eupatorium wirkte trotz guter Anzeige selten.

In den RKI-Grippekarten sieht man einen deutlichen Infektgipfel in Süddeutschland und vor allem im Südwesten, der auch in dieser Woche weiter persistiert, was man auch in unserer Praxis sieht. Das epidemische Nux vomica hat unseren Alltag sehr erleichtert. Wir geben inzwischen die C200 lieber als die Tiefpotenz, weil sie sich besser bewährt hat. Aufgelöst in Wasser, stündlich ein Teelöffel. Auch prophylaktisch geben wir es gern in Familien, wenn ein Mitglied erkrankt ist. Dann als C30 eine Gabe.

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Update zur Grippewelle

Nux vomica als epidemisches Mittel bei saisonaler Grippe im Februar 2018?

Ein Beitrag der Kanderner Praxis von Ulrich Welte und Markus Kuntosch

Seit Anfang des Jahres haben wir leicht gehäufte Grippefälle gesehen, die jedoch keinen epidemischen Charakter hatten, wie auch die RKI-Karten zeigten. Dennoch waren wir wach und ständig auf der Suche nach einem epidemischen Mittel, fanden jedoch keines. Immerhin waren schwere Verläufe zu sehen, sehr hartnäckiger Husten, einige schwere und ein schwerster Pneumoniefall, auch verschleppte Verläufe mit überlagerten Problemkeimen wie Staph. aureus und Prevotella spezies. Ferner sind die Voraussetzungen für eine proble­matische Grippewelle gegeben, weil seit Anfang 2018 in den USA und vor allem Australien eine saisonale Influenza vom Typ H3N2 grassiert und sich ausbreitet. Dieser Virustyp ist der unangenehmste unter den saisonalen Grippestämmen. Ältere Daten zeigen, dass bei Epidemien mit hohem H3N2-Anteil im Durchschnitt fast dreimal so viele, vor allem ältere Menschen an Influenza und ihren Folgen sterben wie in normalen Jahren.

Bei unseren Patienten gab es bis vor einigen Tagen keine Häufungen von homöopathischen Mitteln und auch keine eklatanten Heilverläufe, die eine Nennung rechtfertigen würden. Doch gerade in den letzten Tagen haben wir überraschend schnelle Heilungen innerhalb von 2-3 Stunden bei Kindern mit schweren Grippesymptomen gesehen. Das Mittel war jedes Mal Nux vomica, meist als C200, in Wasser gelöst, stündlich ein Löffel; in einem Fall auch als D6, fast ebenso wirksam. Wir stellen diese Beobachtung hiermit zur Überprüfung.

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Gelsemium bei der derzeit kursierenden "Kopfgrippe"

von Ulrich Welte - vom 20. Oktober 2017


11 gesichtete Fälle

Wir haben in der Kanderner Praxis seit Mitte September vermehrt das homöopathische Mittel Gelsemium bei akuten viralen Infekten gesehen. Das Mittel war in verschiedenen Potenzen (D6, C30 und C200) in 11 gesichteten Fällen während der letzten 2 Wochen gleich erfolgreich, vor allem wenn es sich um Symptome wie bei einer "Kopfgrippe" handelt, also Kopfweh, Schwindel, Zerschlagenheitsgefühl hinter den Augäpfeln, Lichtempfindlichkeit. Öfter auch Halsschmerzen, stechend, im Kehlkopf; Wundheitsgefühl im Rachen und an den Mandeln; Heiserkeit, Stimmschwäche. Auch Fieber unter 39 Grad tritt auf, häufig mit Schwindel. Bron­chitis-Symptome sind eher selten.

 

Auffallend ist, dass alle Patienten Beschwerden im Kopf hatten, drückende Kopfschmerzen, Benommenheit, Druck auf den Oberlidern mit dem Gefühl, die Augen nur schwer aufhalten zu können (typisches Symptom von Gelsemium), schwummriges Gefühl, duselig, schwindlig, benommen, lähmend (Gels), und hier hilft das Mittel auch am deutlichsten. Wenig Gliederschmerzen, nur wenig verschleimt. Weitere Hinweise auf das Mittel gab es auch bei repertorisierten Symptomen wie 'Würgreiz morgens beim Aufwachen' (in Radar nur 4 Mittel, darunter Gelsemium). Diese eine Patientin sprach schnell und überzeugend auf Gelsemium an, das Kopfweh ging sofort weg, dann auch der Würgreiz, sie war am nächsten Tag wieder gesund.

Die Hauptwirkung nach Einnahme ist meist schon nach Stunden eine Klärung im Kopf, freieres Gefühl im Kopf, klarere Gedanken. Der benommene Druck im Kopf geht nach Gelsemium rasch weg und zeigt damit die Haupt­richtung des Mittels, die eben auch die Hauptbeschwerde der umgehenden "Erkältung" ist.


Genius epidemicus: Gelsemium

Da wir anfangs noch nicht wussten, ob sich aktuell ein Genius epidemicus aus­breitet, versuchten wir nach bewährter Rademacher Art das einmal erfolgreiche Mittel bei allen Patienten, die gerade "erkältet" mit akutem Kopfweh, Schwindel, Halsweh, etc. in die Praxis kamen. Rasch zeigte sich, dass Gelsemium in unserer Gegend (Südbaden) zur Zeit tatsächlich eine epidemische Qualität hat. Es gab innerhalb von 3-4 Wochen eine recht ansehnliche Zahl von ca. 15-18 "Treffern", bis wir die Fälle zu sammeln begannen. Es sind also keine großen Zahlen, also eher eine leichte Epidemie. Seit den letzten 2 Wochen sind es nun immerhin 11 gesammelte Fälle, die auf Gelsemium ansprachen, so dass wir unsere Beobachtung hiermit zur Überprüfung stellen wollen.


Trotz Grippekarten des Robert Koch Instituts erhöhte Infektzahlen

Die Grippekarten des Robert Koch Instituts zeigen immer nur respiratorische Infekte mit den typischen Grippeviren. Hier ist zur Zeit bei uns und auch deutschlandweit kaum erhöhte Aktivität zu sehen, alles schön blau und gesund. Dennoch haben wir in der Praxis deutlich erhöhte Infektzahlen, aber mit anderer Symptomatik als bei den respiratorischen Grippe­verläufen, also wahr­scheinlich ein anderer als der dort erfasste Virustyp.

 

Link zu früheren Beiträgen mit Differenzierung verschiedener Grippemittel

Gelsemiu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gelsemium sempervirens

 

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Kategorie: Fälle

Schlüsselwörter: Gelsemium sempervirens, Kopfgrippe

Mittel: Gelsemium sempervirens.

Fotos: Shutterstock 365422418 Gelsemium, Copyright Manfred Ruckzio

Shutterstock 619892681 Kopfweh Copyright Africa Studio




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