Uran und Jod: ein weises altes Kind

 

von Deborah Collins

 

E. ist ein neunjähriges Mädchen, das an angeborenen Missbildungen am ganzen Körper leidet. Sie ist winzig klein, kaum so groß wie eine Vierjährige, und ihre Knochen sind fast alle deformiert: extrem schwere Skoliose, Klumpfuß und ein eingedrückter Brustkorb, der ihr Herz auf die rechte Seite verdrängt hat und kaum Platz für die Lungen lässt. Ihre Stirn ist groß und missgeformt, mit einem Netz sichtbarer Adern direkt unter der Haut, und ihre Genitalien sind nicht richtig ausgebildet.

Sie hat ihr Leben lang Spezialbehandlungen bekommen, und ihre Eltern haben weltweit nach Rat und Hilfe gesucht. Ihr Immunsystem ist sehr geschwächt. Jeder Schnupfen zieht hohes Fieber und Husten nach sich. Da sie nicht in der Lage ist, den Schleim zu expektorieren, bekommt sie noch mehr Antibiotika und muss wegen Lungenentzündung oft für längere Zeit in die Klinik. Während ihres kurzen Lebens ist sie bereits etwa 20mal im Krankenhaus gewesen und sie braucht mindestens sechs Mal im Jahr Antibiotika, außerdem Sauerstoff. Ihre Eltern haben all die Jahre um ihr Leben gekämpft; sie haben sie von der Schule und von Einkaufszentren ferngehalten und haben auf Gäste verzichtet, die womöglich eine Erkältung oder eine Grippe mitbringen könnten.

Nagasaki Bombardement

Als ich E. zum ersten Mal sah, war ich überrascht, nicht wegen ihrer Missbildungen, auf die ich vorbereitet war, sondern wegen des Bildes, das mir bei ihrem Anblick durch den Kopf ging: die Höllenfeuer von Hiroshima und Nagasaki. Eine weitere Auffälligkeit war ein deutlicher Geruch nach Hefe.
E. hat das Aussehen eines weisen, alten Menschen in einem winzigen Körper. Ihre Eltern bestätigten, dass sie in vielerlei Hinsicht ihrem Alter voraus sei. Sie hatte früh Lesen und Schreiben gelernt und konnte von Anfang an dreidimensional zeichnen. Ihre Kommentare sind oft von einer Reife, die weit über ihre Jahre hinausgeht. Trotz ihrer Einschränkungen lässt sie sich nicht von ihrem Zustand beeindrucken.
Sie ist dafür bekannt, die „Führerin“ ihrer Mutter zu sein wenn es Stress gibt, als sei sie in der Lage, die Situation zu durchschauen und eine Lösung zu finden.

Zum Beispiel hatte E.s Mutter mit dem Hund geschimpft, weil er mit schlammigen Pfoten ins Haus gekommen war und den Teppich verschmutzt hatte. E. verteidigte den Hund und sagte, der Hund sei nicht schuld, so etwas sei nun mal Hundeart. Als sie sah, dass ihre Mutter sich darüber aufregte, entschuldigte sich E., tröstete ihre Mutter und erklärte ihr, wie man am besten mit so einem Hund umgeht, damit sich niemand über ihn ärgern muss!

Es stellte sich heraus, dass E. nur eine einzige große Angst hatte, die Angst vor Feuer. Sie konnte kein offenes Feuer im Haus ertragen, einschließlich des Gasherds, und reagierte panisch, wenn eine Kerze angezündet wurde. Feuerwehr-Sirenen und Berichte über Feuer regten sie auf. Sie ist sehr um das Wohl der Anderen besorgt und kann sich sehr aufregen, wenn sie von Grausamkeiten hört, vor allem gegenüber Tieren. Das einzige Verhaltensproblem, das sich bei ihr zeigt ist, dass sie sich ärgert, wenn sie nicht mit ihren Freunden spielen darf sobald einer von ihnen erkältet ist.

Wegen ihrer schweren Missbildungen und ihrem „weise alte Frau“-Auftreten entschied ich mich für die Verordnung eines Aktiniden: Uranium C 200. An den  folgenden beiden Tagen war sie ungewöhnlich traurig, weinte und klammerte sich an ihre Eltern. Einige Wochen später begann sie wieder zu husten, konnte aber diesmal den Schleim ausspucken. Sie bekam hohes Fieber und war sehr hungrig und ruhelos.

Die Symptome sahen aus wie Jod (heiß, hungrig und ruhelos), und ich hätte gern Uranium jodatum verschreiben, aber das ist noch nicht verfügbar, also gab ich ihr Uran C 200 zusammen mit Jodum C 200.
Es war E. selbst, die uns den richtigen Weg wies: „Ich werde das ein paar Mal brauchen und dann werde ich gesund sein!" Sie beruhigte ihre Mutter, die sonst den Arzt gerufen hätte, was  den üblichen Rückgriff auf Antibiotika und einen möglichen Krankenhausaufenthalt bedeutet hätte. Zum ersten Mal ließen Fieber und Husten nach und E. erholte sich ohne andere Medikamente. Seitdem hat sie gelegentlich Schnupfen, der aber mit einer Dosis Uran sofort wieder abklingt. Zum ersten Mal seit neun Jahren fühlte sich E.s Mutter sicher genug, um sich eine Woche Urlaub zu genehmigen.

 

Kerzenlicht

Zehn Monate später hat sich E.s Gesundheitszustand so verbessert, dass ihre Mutter damit begonnen hat, sich auch mal um ihre eigene Gesundheit zu kümmern, „weil ich mir über E. keine Sorgen mehr zu machen brauche.“ Auch hier übernimmt E. wieder die Führung: „Oh Mama, du machst dir viel zu viele Sorgen. Du musst lernen zu vertrauen!“
Interessanterweise ist mit der Besserung ihres Allgemeinzustands auch E.s Angst vor Feuer verschwunden. Nun zündet sie vor dem Abendessen gerne eine Kerze an, bläst sie aus und zündet sie erneut an. Sie erschrickt immer noch, wenn sie Feuerwehrsirenen hört und sagt, wie schrecklich es für die armen Menschen sein muss, deren Haus brennt, aber sie gerät nicht mehr in Panik. Inzwischen ist E. nicht mehr das Sorgenkind der Familie. Sie kann Erkältungskrankheiten und Husten standhalten und erholt sich schnell wieder. Ihr Immunsystem scheint das gesündeste in der Familie zu sein!
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Fotos: Wikipedia
Atombombenabwurf auf Nagasaki am 9. August 1945
Kerzenflamme; Loadmaster, David R. Tribble
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Kategorie: Fälle
Stichwörter: angeborene Missbildungen, rezidivierende Lungenentzündungen, weises altes Kind, Angst vor Feuer, Hiroshima
Arzneimittel: Jodum, Uranium

Uran und Jod: ein weises altes Kind

 

von Deborah Collins

 

E. ist ein neunjähriges Mädchen, das an angeborenen Missbildungen am ganzen Körper leidet. Sie ist winzig klein, kaum so groß wie eine Vierjährige, und ihre Knochen sind fast alle deformiert: extrem schwere Skoliose, Klumpfuß und ein eingedrückter Brustkorb, der ihr Herz auf die rechte Seite verdrängt hat und kaum Platz für die Lungen lässt. Ihre Stirn ist groß und missgeformt, mit einem Netz sichtbarer Adern direkt unter der Haut, und ihre Genitalien sind nicht richtig ausgebildet.

Sie hat ihr Leben lang Spezialbehandlungen bekommen, und ihre Eltern haben weltweit nach Rat und Hilfe gesucht. Ihr Immunsystem ist sehr geschwächt. Jeder Schnupfen zieht hohes Fieber und Husten nach sich. Da sie nicht in der Lage ist, den Schleim zu expektorieren, bekommt sie noch mehr Antibiotika und muss wegen Lungenentzündung oft für längere Zeit in die Klinik. Während ihres kurzen Lebens ist sie bereits etwa 20mal im Krankenhaus gewesen und sie braucht mindestens sechs Mal im Jahr Antibiotika, außerdem Sauerstoff. Ihre Eltern haben all die Jahre um ihr Leben gekämpft; sie haben sie von der Schule und von Einkaufszentren ferngehalten und haben auf Gäste verzichtet, die womöglich eine Erkältung oder eine Grippe mitbringen könnten.

Nagasaki Bombardement

Als ich E. zum ersten Mal sah, war ich überrascht, nicht wegen ihrer Missbildungen, auf die ich vorbereitet war, sondern wegen des Bildes, das mir bei ihrem Anblick durch den Kopf ging: die Höllenfeuer von Hiroshima und Nagasaki. Eine weitere Auffälligkeit war ein deutlicher Geruch nach Hefe.
E. hat das Aussehen eines weisen, alten Menschen in einem winzigen Körper. Ihre Eltern bestätigten, dass sie in vielerlei Hinsicht ihrem Alter voraus sei. Sie hatte früh Lesen und Schreiben gelernt und konnte von Anfang an dreidimensional zeichnen. Ihre Kommentare sind oft von einer Reife, die weit über ihre Jahre hinausgeht. Trotz ihrer Einschränkungen lässt sie sich nicht von ihrem Zustand beeindrucken.
Sie ist dafür bekannt, die „Führerin“ ihrer Mutter zu sein wenn es Stress gibt, als sei sie in der Lage, die Situation zu durchschauen und eine Lösung zu finden.

Zum Beispiel hatte E.s Mutter mit dem Hund geschimpft, weil er mit schlammigen Pfoten ins Haus gekommen war und den Teppich verschmutzt hatte. E. verteidigte den Hund und sagte, der Hund sei nicht schuld, so etwas sei nun mal Hundeart. Als sie sah, dass ihre Mutter sich darüber aufregte, entschuldigte sich E., tröstete ihre Mutter und erklärte ihr, wie man am besten mit so einem Hund umgeht, damit sich niemand über ihn ärgern muss!

Es stellte sich heraus, dass E. nur eine einzige große Angst hatte, die Angst vor Feuer. Sie konnte kein offenes Feuer im Haus ertragen, einschließlich des Gasherds, und reagierte panisch, wenn eine Kerze angezündet wurde. Feuerwehr-Sirenen und Berichte über Feuer regten sie auf. Sie ist sehr um das Wohl der Anderen besorgt und kann sich sehr aufregen, wenn sie von Grausamkeiten hört, vor allem gegenüber Tieren. Das einzige Verhaltensproblem, das sich bei ihr zeigt ist, dass sie sich ärgert, wenn sie nicht mit ihren Freunden spielen darf sobald einer von ihnen erkältet ist.

Wegen ihrer schweren Missbildungen und ihrem „weise alte Frau“-Auftreten entschied ich mich für die Verordnung eines Aktiniden: Uranium C 200. An den  folgenden beiden Tagen war sie ungewöhnlich traurig, weinte und klammerte sich an ihre Eltern. Einige Wochen später begann sie wieder zu husten, konnte aber diesmal den Schleim ausspucken. Sie bekam hohes Fieber und war sehr hungrig und ruhelos.

Die Symptome sahen aus wie Jod (heiß, hungrig und ruhelos), und ich hätte gern Uranium jodatum verschreiben, aber das ist noch nicht verfügbar, also gab ich ihr Uran C 200 zusammen mit Jodum C 200.
Es war E. selbst, die uns den richtigen Weg wies: „Ich werde das ein paar Mal brauchen und dann werde ich gesund sein!" Sie beruhigte ihre Mutter, die sonst den Arzt gerufen hätte, was  den üblichen Rückgriff auf Antibiotika und einen möglichen Krankenhausaufenthalt bedeutet hätte. Zum ersten Mal ließen Fieber und Husten nach und E. erholte sich ohne andere Medikamente. Seitdem hat sie gelegentlich Schnupfen, der aber mit einer Dosis Uran sofort wieder abklingt. Zum ersten Mal seit neun Jahren fühlte sich E.s Mutter sicher genug, um sich eine Woche Urlaub zu genehmigen.

 

Kerzenlicht

Zehn Monate später hat sich E.s Gesundheitszustand so verbessert, dass ihre Mutter damit begonnen hat, sich auch mal um ihre eigene Gesundheit zu kümmern, „weil ich mir über E. keine Sorgen mehr zu machen brauche.“ Auch hier übernimmt E. wieder die Führung: „Oh Mama, du machst dir viel zu viele Sorgen. Du musst lernen zu vertrauen!“
Interessanterweise ist mit der Besserung ihres Allgemeinzustands auch E.s Angst vor Feuer verschwunden. Nun zündet sie vor dem Abendessen gerne eine Kerze an, bläst sie aus und zündet sie erneut an. Sie erschrickt immer noch, wenn sie Feuerwehrsirenen hört und sagt, wie schrecklich es für die armen Menschen sein muss, deren Haus brennt, aber sie gerät nicht mehr in Panik. Inzwischen ist E. nicht mehr das Sorgenkind der Familie. Sie kann Erkältungskrankheiten und Husten standhalten und erholt sich schnell wieder. Ihr Immunsystem scheint das gesündeste in der Familie zu sein!
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Fotos: Wikipedia
Atombombenabwurf auf Nagasaki am 9. August 1945
Kerzenflamme; Loadmaster, David R. Tribble
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Kategorie: Fälle
Stichwörter: angeborene Missbildungen, rezidivierende Lungenentzündungen, weises altes Kind, Angst vor Feuer, Hiroshima
Arzneimittel: Jodum, Uranium





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