Ein Fall von chronischer Osteomyelitis mit Brodie-Abszess

 
von Jean-Pierre Jansen
 

 

Osteomyelitis

 

Der Patient ist ein Junge in der frühen Pubertät. Seine Beschwerden begannen vor 3 Jahren in einen Fuß; später dehnten sie sich auf die Beckenknochen aus (Brodie-Abszess). Es gab mehrere Schübe pro Jahr, die über lange Zeit mit Antibiotika behandelt wurden. Er ging ihm nach jeder Antibiotikabehandlung besser, aber die Intervalle der Entzündungsschübe wurden immer kürzer. Der letzte Rückfall begann eine Woche nach Abschluss einer mehrmonatigen Antibiotikabehandlung. Die Situation lief völlig aus dem Ruder, teils wegen der Schmerzen, teils weil sich der Allgemeinzustand des Patienten immer mehr verschlechterte. Der Chirurg plante eine Entfernung eines Teils des Beckens - einen sehr verstümmelnden Eingriff - falls eine weitere Verschlimmerung erfolgen sollte.

Wir konnten keinen eindeutigen Grund für seine Beschwerden finden. Es geht ihm schlechter, wenn sein Immunsystem zu schulischen Stoßzeiten belastet ist.

Körperliche Beschwerden:
- Schwellung der Füße und Unterschenkel, schlimmer bei warmem Wetter.
- Verschlimmerung der Schmerzen und Schwellungen mit Fieber abends und während der Nacht.
- Stechende Schmerzen schlimmer durch körperliche Anstrengung. Er kann keine schmerzfreie Ruheposition finden, erwacht durch die Schmerzen, und der daraus folgende Schlafmangel verschlimmert seinen Zustand. - Einschlafschwierigkeiten. Er ist nicht müde, und seine Eltern sagen er sei ein Nachtmensch.

- Massagen bessern seine Beschwerden.
 
Psyche:
Er ist ein verträumter Typ und lebt in seinen Phantasien, was er nach der Schulzeit machen will. Er liest gern wissenschaftliche Bücher und Wörterbücher und interessiert sich für Flugzeuge und Luftfahrt. Sport ist ihm wichtig, aber er kann nicht mehr daran teilnehmen. Er kann keine Horrorfilme ertragen und hat Höhenangst. Er verträgt keine enge Kleidung und muss die Hose öffnen. Er hat gern Gesellschaft.

Tomatensuppe
Essen:
Abneigung gegen warme Speisen, Brot und Gemüse. Verlangen nach Erdbeeren. Sein Verlangen nach Tomatensuppe, während er alle anderen Lebensmittel ablehnt, wenn er sich unwohl fühlt, ist besonders auffällig.

Analyse:
Das seltsame und eigenartige Symptom ist seine Vorliebe für Tomatensuppe. Dies ist zwar nicht als solches im Repertorium erwähnt, aber Calcium arsenicosum steht in

Großbuchstaben unter der Rubrik „Verlangen nach Suppe“ in meinem Repertorium „Complete Dynamics v3.1“. Die anderen Mittel dieser Rubrik scheinen in diesem Fall nicht sinnvoll. Die Knochennekrose betrachte ich als Bestätigung für die beiden Komponenten des Salzes Calcium arsenicosum. Interessanterweise hat das Mittel auch das Symptom „Angst vor Vögeln“, was auf paradoxe Art mit seinem Interesse an der Luftfahrt korrespondieren könnte. Ich notierte mir Stillingia als zweite Wahl.

Verordnung: Calcium arsenicosum 200 K.

Follow-ups:

Nachdem er ein Kügelchen eingenommen hatte, verspürte er eine Woche lang starke Schmerzen  im Fuß. Eine Woche später hatte sich seine Blutsenkung normalisiert; er hatte immer noch starke Schmerzen, aber insgesamt fühlte er sich besser. Nach 5 Monaten zeigte das Röntgenbild keine Spur mehr von dem früheren Schaden.

Ich wies ihn an, das Mittel zu wiederholen, sobald er eine Verschlimmerung irgendwo in seinen Knochen spüre. Allmählich ging es ihm besser und nach 15 Monaten und 13 Wiederholungen der 200 K wurde er für gesund erklärt. Er hatte uns gesagt, dass er nach jeder Dosis innerhalb weniger Stunden eine Entlastung empfunden habe. Dies ermutigte uns, weiter zu machen. Ein Jahr später spielte er Fußball, als sei nie etwas gewesen.


Fotos:
Osteomyelitis - Sarindam7
Tomatensuppe - Eksimaru
Kategorien: Fälle
Stichwort: chronische Osteomyelitis, Brodie-Abszess, Verlangen nach Tomatensuppe, Schlafstörungen
Mittel: Calcium arsenicosum

Ein Fall von chronischer Osteomyelitis mit Brodie-Abszess

 
von Jean-Pierre Jansen
 

 

Osteomyelitis

 

Der Patient ist ein Junge in der frühen Pubertät. Seine Beschwerden begannen vor 3 Jahren in einen Fuß; später dehnten sie sich auf die Beckenknochen aus (Brodie-Abszess). Es gab mehrere Schübe pro Jahr, die über lange Zeit mit Antibiotika behandelt wurden. Er ging ihm nach jeder Antibiotikabehandlung besser, aber die Intervalle der Entzündungsschübe wurden immer kürzer. Der letzte Rückfall begann eine Woche nach Abschluss einer mehrmonatigen Antibiotikabehandlung. Die Situation lief völlig aus dem Ruder, teils wegen der Schmerzen, teils weil sich der Allgemeinzustand des Patienten immer mehr verschlechterte. Der Chirurg plante eine Entfernung eines Teils des Beckens - einen sehr verstümmelnden Eingriff - falls eine weitere Verschlimmerung erfolgen sollte.

Wir konnten keinen eindeutigen Grund für seine Beschwerden finden. Es geht ihm schlechter, wenn sein Immunsystem zu schulischen Stoßzeiten belastet ist.

Körperliche Beschwerden:
- Schwellung der Füße und Unterschenkel, schlimmer bei warmem Wetter.
- Verschlimmerung der Schmerzen und Schwellungen mit Fieber abends und während der Nacht.
- Stechende Schmerzen schlimmer durch körperliche Anstrengung. Er kann keine schmerzfreie Ruheposition finden, erwacht durch die Schmerzen, und der daraus folgende Schlafmangel verschlimmert seinen Zustand. - Einschlafschwierigkeiten. Er ist nicht müde, und seine Eltern sagen er sei ein Nachtmensch.

- Massagen bessern seine Beschwerden.
 
Psyche:
Er ist ein verträumter Typ und lebt in seinen Phantasien, was er nach der Schulzeit machen will. Er liest gern wissenschaftliche Bücher und Wörterbücher und interessiert sich für Flugzeuge und Luftfahrt. Sport ist ihm wichtig, aber er kann nicht mehr daran teilnehmen. Er kann keine Horrorfilme ertragen und hat Höhenangst. Er verträgt keine enge Kleidung und muss die Hose öffnen. Er hat gern Gesellschaft.

Tomatensuppe
Essen:
Abneigung gegen warme Speisen, Brot und Gemüse. Verlangen nach Erdbeeren. Sein Verlangen nach Tomatensuppe, während er alle anderen Lebensmittel ablehnt, wenn er sich unwohl fühlt, ist besonders auffällig.

Analyse:
Das seltsame und eigenartige Symptom ist seine Vorliebe für Tomatensuppe. Dies ist zwar nicht als solches im Repertorium erwähnt, aber Calcium arsenicosum steht in

Großbuchstaben unter der Rubrik „Verlangen nach Suppe“ in meinem Repertorium „Complete Dynamics v3.1“. Die anderen Mittel dieser Rubrik scheinen in diesem Fall nicht sinnvoll. Die Knochennekrose betrachte ich als Bestätigung für die beiden Komponenten des Salzes Calcium arsenicosum. Interessanterweise hat das Mittel auch das Symptom „Angst vor Vögeln“, was auf paradoxe Art mit seinem Interesse an der Luftfahrt korrespondieren könnte. Ich notierte mir Stillingia als zweite Wahl.

Verordnung: Calcium arsenicosum 200 K.

Follow-ups:

Nachdem er ein Kügelchen eingenommen hatte, verspürte er eine Woche lang starke Schmerzen  im Fuß. Eine Woche später hatte sich seine Blutsenkung normalisiert; er hatte immer noch starke Schmerzen, aber insgesamt fühlte er sich besser. Nach 5 Monaten zeigte das Röntgenbild keine Spur mehr von dem früheren Schaden.

Ich wies ihn an, das Mittel zu wiederholen, sobald er eine Verschlimmerung irgendwo in seinen Knochen spüre. Allmählich ging es ihm besser und nach 15 Monaten und 13 Wiederholungen der 200 K wurde er für gesund erklärt. Er hatte uns gesagt, dass er nach jeder Dosis innerhalb weniger Stunden eine Entlastung empfunden habe. Dies ermutigte uns, weiter zu machen. Ein Jahr später spielte er Fußball, als sei nie etwas gewesen.


Fotos:
Osteomyelitis - Sarindam7
Tomatensuppe - Eksimaru
Kategorien: Fälle
Stichwort: chronische Osteomyelitis, Brodie-Abszess, Verlangen nach Tomatensuppe, Schlafstörungen
Mittel: Calcium arsenicosum





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